Am Mittwoch, den 11. August, veröffentlichte das Statistische Bundesamt die endgültigen Ergebnisse zu Abschlüssen von Ausbildungsverträgen des vergangenen Jahres. Die Landwirtschaft geht als Sieger hervor.
Im Zuge der Corona-Krise kam es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) zu einem "bislang einzigartigen Rückgang" bei der Gesamtzahl neuer Ausbildungsverträge im Jahr 2020. So wurden lediglich 465.700 Verträge abgeschlossen, was einem Rückgang von 9,3 Prozent entspricht. Es ist der größte prozentuale Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1977. "Noch nie seit Beginn der Statistik vor über 40 Jahren hat es in einem Jahr weniger als 500.000 neue Azubis gegeben", sagt Rotraud Kellers von Destatis.
Gast- und Handwerksgewerbe verlieren Azubis
Besonders hart getroffen habe es dabei das Gast- und Verkehrsgewerbe und somit eine Branche, die direkt unter den Corona-Maßnahmen gelitten hat. Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, zu dem das Gast- und Verkehrsgewerbe gehört, sank die Zahl der Neuabschlüsse. Insgesamt schlossen die Firmen rund 36.000 Verträge weniger ab als noch im Jahr davor. Auch das Handwerk musste einige Verluste hinnehmen. Dort fiel der Rückgang mit 6,5 Prozent etwas geringer aus. Die Freien Berufe und der Öffentliche Dienst hatten ebenfalls einen Rückgang zu verzeichnen.
Gewinner in der Krise: grüne Berufe
Eine positive Entwicklung erfuhr die Landwirtschaft: bundesweit wurden insgesamt 13.386 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, also 450 mehr als noch 2019. So waren im letzten Jahr 24.834 Azubis in der Landwirtschaft beschäftigt.