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Ulrich Graf | am

Organische Abfälle in Biogasanlagen zu vergären, mindert Methanausstoß

Der Weltbiogasverband (WBA) geht davon aus, dass durch die energetische Verwertung von organischen Abfällen rund 50 % des Methanreduktionsziel zu erreichen sind und gleichzeitig fossiles Methan eingespart werden kann.

Über 100 Ländern haben auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) im vergangenen Jahr die globale Methanverpflichtung (Global Methane Pledge) unterzeichnet. In dieser Vereinbarung verpflichten sich die Länder, die globalen Methanemissionen bis 2030 um mindestens 30 % des Niveaus von 2020 zu senken.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie erschwingliche und wirksame Strategien einführen - und zwar schnell.

Methan in Biogasanlagen vergären

Ein Ansatz ist, den organischen Müll in Biogasanlagen zu vergären und die entstehenden Produkte zur Energiegewinnung zu nutzen. „Organische Abfälle sind die drittgrößte Quelle für Methanemissionen, wobei unbehandelte Lebensmittelabfälle, Gülle und Mist aus der Viehzucht sowie Abwasser allesamt starke Methanemissionen verursachen, erklärt Charlotte Morton, Geschäftsführerin der WBA.

Ein Drittel des fossilen Erdgases könnten eingespart werden

Wenn diese Abfälle getrennt gesammelt und durch anaerobe Vergärung (AD) zu einer Reihe wertvoller Bioprodukte wie Biogas, Biomethan und Biodünger recycelt würden, könnten schnell 50 % der globalen Methanverpflichtung erfüllt werden und genug grünes Gas erzeugt werden, um ein Drittel des heutigen fossilen Erdgasverbrauchs zu ersetzen, ist sich Morton sicher.

Ausgereifte Technologie

Die anaerobe Vergärung sei eine ausgereifte Technologie, die innerhalb weniger Jahre eingesetzt werden könne, führt sie an. Es dauere zwei Jahre, eine Anlage zu bauen, wenn der richtige Rechtsrahmen vorhanden ist. Jetzt müssten die Länder dringend diesen Rechtsrahmen schaffen, einschließlich der Infrastruktur für die Sammlung organischer Abfälle, die notwendig sei, um sicherzustellen, dass diese Abfälle zur Behandlung in die AD-Anlage gelangen.

Robert-Habeck-Energiewende

Deutliche Methanreduktion ohne Herunterfahren der Tierzahlen

Eine bessere Aufbereitung der organischen Vorteile würde also eine win-win-Situation bedeuten. Es gelangt weniger Methan in die Atmosphäre und gleichzeitig würde ein umweltfreundlicher Energieträger gewonnen. Dadurch würde auch der Tierhaltung zugutekommen. Zum einen, weil ein wesentlicher Teil der Ziele des Global Methane Pledge über die Biomassevergärung erreicht würde. Zum anderen würde auch der Ausstoß durch die Tierhaltung sinken, weil aus der Haltung anfallende Biomasse mitvergoren würde.

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