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Amelie Siekmann | am

Pellets, Scheitholz, Hackgut: Womit lässt sich am günstigsten heizen?

Die Kosten für Scheitholz, Pellets und Hackschnitzel sind in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Trotzdem liegen die Preise für Holzrohstoffe immer noch unterhalb derer für fossile Brennstoffe. Welche Kriterien sprechen für die Nutzung von Pellet-, Scheitholz oder Hackschnitzelheizungen?

Pellets, Scheitholz und Hackschnitzel haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. Wir verraten Ihnen welche das sind und welche Heizung sich am besten für Landwirte eignet.

Holzpellets: Einheitliche Brennwerte

Eine Tonne Pellets kostet aktuell rund 377 Euro, das sind circa 7,5 Cent je kWh. Ein Jahr zuvor im April 2021 lagen die Preise noch bei rund 226 Euro/t. In den Sommermonaten sind die Preise meistens günstiger, was die Kosten vom Mai letzten Jahres zeigen. Insgesamt sind die Preise pro Tonne um rund 80 Euro günstiger als in den Wintermonaten.

Deshalb wird empfohlen, den Vorrat für die kalten Monate im Sommer aufzustocken. Damit eine Holzpelletheizung automatisiert arbeiten kann, wird ein Pelletlager und eine Fördervorrichtung benötigt. Vorteilhaft bei Holzpellets ist, dass es sich um einen normierten Brennstoff handelt. Eine kompakte Lagerung ist durch die einheitliche Größe möglich. Zudem haben die Pellets einen einheitlichen Brennwert und Feuchtigkeitsgehalt. Gut geeignet sind sie für eine automatisierte Befeuerung, wodurch kein Unterschied zu einer Gas- oder Ölheizung bemerkbar ist. Im Vergleich zu Scheitholz brennen Pellets viel langsamer ab. Nachteilig ist jedoch, dass ein spezielles Pelletlager eingerichtet werden muss. Des Weiteren sind Nutzer von Pelletheizungen auf Hersteller und Zulieferer angewiesen.

Scheitholz-Brennholz-nah

Scheitholz: Sehr hohe Preisunterschiede

Das Scheitholz lässt sich in Heizkesseln verfeuern. Hierbei werden die Holzscheite per Hand nachgelegt. Holz wird entweder in Raummetern oder Festmetern berechnet. Aktuell kostet ein Raummeter Buchenscheite rund 109 Euro. Hingegen kostet ein Raummeter Fichte lediglich circa 83 Euro. Zu beachten ist, dass sich umgerechnet auf den Heizwert das Verhältnis dreht. Vorteilhaft ist, dass bei modernen Kesseln eine größere Menge an Scheitholz nachgelegt werden kann. Die Zeitabstände begrenzen sich trotzdem auf einige Stunden. Sobald das Holz abgebrannt ist, wird nachgelegt. Positiv ist, dass Scheitholz nahezu überall verfügbar ist. Preise fallen sehr unterschiedlich aus, weshalb ein direkter Kostenvergleich nicht durchführbar ist.

Faktoren für den Holzpreis sind:

  • Holzart,
  • Feuchtigkeitsgehalt,
  • Aufbereitung.

Nachteilig ist, dass die Nutzung von Scheitholz sehr arbeitsintensiv ist. Die Lagerung gestaltet sich ebenfalls aufwändig, da das Holz aufgeschichtet wird.

Holzscheite vor einem Kamin

Hackschnitzel: Schwankungen beim Brennwert und Feuchtigkeitsgehalt

Die Hackschnitzelpreise variieren je nach Wassergehalt. Bei einem Wassergehalt von 20 Prozent liegt der durchschnittliche Preis in Deutschland bei circa 132 Euro/t. Wenn der Wassergehalt bei 35 Prozent liegt, belaufen sich die Kosten lediglich um die 90 Euro/t. Zu beachten ist, dass es sich bei diesen Preisen um durchschnittliche Kosten handelt. In Norddeutschland beispielsweise liegen die Hackschnitzelpreise mit einem Wassergehalt von 20 Prozent bei rund 173 Euro/t.

Im Vergleich zu Pellets benötigen Hackschnitzel mehr Lagerraum, da es lose mehr Volumen einnimmt. In Zahlen hat das Hackgut rund drei Mal mehr Volumen als Pellets. Hackschnitzelheizungen sind generell in der Funktionsweise einer Pelletheizung sehr ähnlich. Diese eignen sich ebenfalls für eine automatisierte Befeuerung von Zentralholzheizungen. Eine Schwankung des Brennwerst und Feuchtigkeitsgehalts wie bei Scheitholz ist zu beachten.

Hand fasst in Hackschnitzel

Fazit

  • Wenn Landwirte die Möglichkeit haben, die Hackschnitzel zu trocknen, ist die Hackschnitzelheizung die günstigste Variante. Zu bedenken ist jedoch, dass dementsprechend viel Platz für ein Lager vorhanden sein muss.
  • Die Vorteile, die eine Pelletheizung mit sich bringt, eignen sich auch nicht für jeden Landwirt. Die Kosten sind sehr hoch, jedoch wird deutlich weniger Lagerplatz für die gleiche Menge Material benötigt. Trotzdem muss ein spezielles Pelletlager angefertigt werden, wenn noch keins vorhanden ist.
  • Die Scheitholzheizung eignet sich eher zum Heizen von Wohngebäuden. Die Nutzung ist sehr zeitintensiv, jedoch können Landwirte das Holz fast überall erwerben.

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