Ratgeber Herdenschutz: Wie kann ich Weidetiere schützen?
Ein Zaun muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um Weidetiere zuverlässig vor Wolfsangriffen zu schützten. Darauf kommt es an.
Seit Anfang des Jahres ist die LWK Niedersachsen für die Herdenschutzberatung zuständig. Teil dieser Aufgabe ist die Abwicklung der Fördermaßnahmen der Richtlinie Wolf.
Dazu gehören die Abwicklung der Billigkeitsleistungen bestätigter Nutztierrisse und die Förderung von Präventionsmaßnahmen. Dies ist in den meisten Fällen eine wolfsabweisende Herdenschutzeinzäunung.
Während es für Schaf-, Ziegen- und Gehegewildhalter in Niedersachsen eine Förderung von 100 Prozent für Einzäunungsmaterial gibt, müssen dafür bei Rinder- und Pferdehaltern bisher bestimmte Bedingungen zutreffen.
Art des Zauns
Je größer die Weidetiere und je klarer deren Verhalten als Fluchttier, desto stabiler und sichtbarer muss der Zaun sein. Bei Rindern sind Festzäune mit verzinktem Stahldraht üblich.
Bei Pferdeeinzäunungen kommen erkennbare, kunststoffummantelte Drähte oder dickere Litzenseile infrage. Breitbandlitzen würden auch funktionieren, haben aber eine geringere Lebensdauer und gewährleisten keine funktionstüchtige Stromleitung.
Höhe der untersten Litze
Früher galt es, die unterste Litze bei 30 cm oder 40 cm anzusetzen, damit die Tiere die Fläche unterhalb des Zaunes freifressen konnten. Im Hinblick auf die Herdenschutzeinzäunung nach der Richtlinie Wolf ist dies allerdings nicht ausreichend.
Die unterste stromführende Litze muss in maximal 20 cm Höhe gezogen werden. Damit steigen die Unterhaltungskosten für Pflegearbeiten, um einen Spannungsabfall durch zu hohen Aufwuchs zu verhindern.

Unter Elektrozäunen ist es unverzichtbar, den Grasaufwuchs zu regulieren. © Steinbach
Erdung
Je trockener der Boden, umso höher sind die Anforderungen an die Erdung. Ein leistungsfähigeres Weidezaungerät erzielt nicht automatisch eine höhere Spannung. Nur mit ausreichender Erdung kann die Leistung des Gerätes weitergegeben werden.

Bei Elektrozäunen ist auf eine gute Erdung zu achten, besonders bei trockenen Böden. © Gertenbach
Mobiler Zaunbau
In der Schaf- und Ziegenhaltung kommen neben Festzäunen um Standweiden vor allem Mobilzäune zum Einsatz. Verbreitet sind Elektronetze mit den geforderten 20 cm Litzenabstände im Geflecht.
Die Schwierigkeit bei Mobilzäunen ist es, auch bei Sturm oder widrigen Wettereinflüssen Standhaftigkeit, Spannung des Materials und einen korrekten Aufbau zu gewährleisten.
Die Förderrichtlinie sieht einen Grundschutz mit einer Mindesthöhe von 90 cm vor. Um diese Höhe gerade bei Mobilzäunen zu gewährleisten, bietet sich eine Erhöhung mit einer Litze oder ein höheres Netz mit 105 cm an. Höhere Netze sind schwerer und unhandlicher.
Maschendraht- und Knotengeflecht
Fällt die Wahl in der Schaf-/Ziegenhaltung auf Maschendraht- oder Knotengeflechtzäune, müssen diese 120 cm vorweisen. 90 cm hohe Anlagen lassen sich mit einer Litze auf die notwendige Höhe anpassen. Dabei reicht eine stromlose Variante aus.
Allerdings ist bei dieser Art von Zäunen grundsätzlich ein Untergrabeschutz nötig. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
- Eingraben (bis 30 cm tief)
- Schürze (1 m breit): Hierbei wird das Zaunmaterial vor dem eigentlichen Zaun ausgelegt, verankert und bis 30 cm hoch verbunden.
- Stromlitze vor dem Zaun (15 cm Abstand, maximal 20 cm hoch)
Weidetore schützen
Weidetore erhalten den nötigen Untergrabeschutz durch sogenannte Elektrifizierungssets, die an den Toren angebracht und stromführend installiert werden.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der LAND & FORST, Ausgabe 38/2020 und in der digitalen Ausgabe. Hier finden Sie auch eine Übersicht mit den Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpartner der LWK Niedersachsen.
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