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Saisonarbeitskräfte jetzt länger versicherungsfrei
Spargelstecher, Erdbeerpflücker und andere ausländische Saisonarbeitskräfte dürfen nun länger versicherungsfrei in Deutschland arbeiten. Das hat die Bundesregierung bekannt gegeben.
Die neuen Änderungen besagen, dass Saisonkräfte statt 70 jetzt bis zu 102 Tage sozialversicherungsfrei in Deutschland beschäftigt werden dürfen. CDU und SPD begründeten diesen Schritt damit, dass diese Verlängerung während der Corona-Pandemie helfe, einen häufigen Personalwechsel zu reduzieren. Die FDP forderte eine Ausweitung auf 115 Tage.
Kritik von Grünen, Linken und der IG Bau
Kritik kommt jedoch von den Grünen sowie den Linken: Ihrer Meinung nach werde vielen osteuropäischen Arbeitskräften so eine Krankenversicherung vorenthalten. Zusätzlich würden auch deutsche Kurzzeitjobber unter dieses Gesetz fallen. Auch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) ist mit der neuen Regelung nicht einverstanden: "Damit stärkt die Politik die prekäre Beschäftigung in einer Branche, die ohnehin für Niedriglöhne und harte Arbeitsbedingungen bekannt ist", kritisiert Harald Schaum, stellvertretender Gewerkschaftsvorsitzender.
Positive Resonanz vom DBV
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), begrüßt den neuen Beschluss des Deutschen Bundestags: "Die neue 102-Tage-Regelung ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln in Zeiten der Pandemie. Durch die Neuregelung können die ohnehin schwer verfügbaren Saisonarbeitskräfte motiviert werden, etwas länger zu bleiben und die damit einhergehenden geringeren Personalwechsel reduzieren das Infektionsrisiko." Rukwied begrüße daher die Entscheidung der Parlamentarier "für diese notwendige Unterstützung unserer Betriebe".