Drehstromzähler - Strompreise am Spotmarkt unten

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Dr. Olaf Zinke | am

Strompreise rauschen abwärts – auf 5,1 Cent am Spotmarkt

Einen Strompreis von 5,1 Cent je KWh mussten Stromeinkäufer und Versorger zuletzt (05.11.) am Spotmarkt zahlen. Das ist ein neuer Tiefstand. Stromkunden zahlen als Neukunden derzeit 43 Cent.

Zwar ist das nur eine Momentaufnahme – jedoch sind die Preise am Spotmarkt zuletzt drastisch gefallen. Zuletzt (05.11.) mussten Händler und Stromversorger am deutschen Spotmarkt einen Strompreis von 51,09 Euro je MWh bzw. 5,11 Cent je KWh zahlen. Das ist ein neuer Tiefstand und ein Absturz, den sich die meisten Beobachter vor wenigen Woche überhaupt nicht vorstellen konnten.

Dabei ist der Preissturz beileibe nicht auf Deutschland beschränkt. In unseren Nachbarländern müssen sie Versorger ebenfalls sehr viel weniger Geld beim Stromeinkauf ausgeben. So zahlten die Stromversorger in Frankreich am Freitag 107,69 Euro je MWh bzw. 10,7 Cent je KWh. In Polen fielen die Strompreise auf 10,3 Cent je KWh und in den Niederlanden kostetet Strom die Versorger 8,8 Cent je KWh.

Dabei kann man diesen Preissturz durchaus dramatisch nennen. Noch vor wenigen Wochen mussten die Versorger an der EEX für den eingekauften Strom nämlich 500 bis 700 Euro je MWh zahlen. Das sind immerhin 50 bis 70 Cent je KWh.

Der Absturz der Strompreise folgt den fallenden Gaspreisen und den veränderten politischen Rahmenbedingungen in Europa, wo die Politik unter anderem einen Preisdeckel für Stromkunden einführt.

Allerdings haben Stromkunden bisher kaum etwas von dem Preisverfall am Spotmarkt. Der Strompreis für Neukunden lag Anfang November nämlich bei 43 Cent je Kilowattstunde (KWh), hat das Vergleichsportals Verivox ausgerechnet.

Mitte Oktober wurde von Neukunden aber auch schon einmal 56 Cent verlangt. Bestandskunden und Kunden in der Grundversorgung zahlen (noch) etwas weniger als die 43 Cent. Vor einem Jahr um diese Zeit lag der Preis für Neukunden bei 33 Cent pro Kilowattstunde.

Strompreise fallen am Terminmarkt – Stromkunden zahlen mehr

Die Strompreise werden aber auch am Spotmarkt auf Dauer nicht so extrem niedrig bleiben. Denn die Versorgungsprobleme sind weder bei Gas noch bei Strom gelöst und Strom bleibt auf absehbare Zeit (sehr) knapp. Versorger und Stromhändler gehen für die nächsten Monate jedenfalls von erneut steigenden Strompreisen aus.

Das zeigt die Entwicklung am Terminmarkt für Strom (EEX). Wer dort für die nächsten Monate Strom kauft, muss weiterhin tiefer in die Tasche greifen als am Spotmarkt. Dennoch sind die Preise am Terminmarkt immer noch sehr viel niedriger als für Stromkunden. Gleichzeitig kostet der Strom auch für die kommenden Termine erheblich weniger als noch vor wenigen Wochen.

Im Grunde ging es auch mit den Terminmarktpreisen kontinuierlich nach unten. Am Freitag kostete der sogenannte Baseload-Kontrakt für den November rund 205 Euro je MWh bzw. 20,5 Cent je KWh - also nicht einmal halb so viel wie Neukunden für ihren Strom derzeit zahlen müssen.

Für den Dezember steigen die Kontraktpreise dann auf umgerechnet 28,3 Cent je KWh und für den Januar 2023 kostet Strom am Terminmarkt 37,3 Cent je KWh. Erst für den Februar 2023 müssen die Stromhändler und Versorger mit umgerechnet 40,2 Cent – etwas mehr als 40 Cent - zahlen, danach gehen die Preise am Terminmarkt auch schon wieder zurück.

Bund und Länder hatten sich vorige Woche (02.11.) auf eine Strompreisbremse verständigt. Diese soll aber erst ab 1. Januar 2023 gelten. Für Verbraucher und kleine Unternehmen soll dann ein Grundkontingent von 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs abgesichert werden. Der Bruttopreis für diesen Strom soll dann bei 40 Cent je Kilowattstunde liegen.

Stromzähler mit Geldschein im Vordergrund - Strompreise

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