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Wegen Preiserhöhung: Zoff zwischen DMK und real
Zoff zwischen DMK (Deutsches Milchkontor) und real: DMK fordert höhere Preise, real will nicht zahlen.
Kurz nach dem Spitzentreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Lebensmitteleinzelhandel, bei dem ein fairer Umgang mit den Landwirten vereinbart wurde und die Bundeskanzlerin ein "auskömmliches Einkommen" für Bauern forderte, weigert sich der Handelskonzern real, mehr für Milchprodukte zu zahlen.
real nimmt Produkte aus den Regalen
Ein Bild eines Aufstellers aus einem real-Markt geht derzeit viral. Darauf ist zu lesen, dass das Deutsche Milchkontor (DMK) für seine Produkte, u. a. der Marke MILRAM, eine massive Preiserhöhung gefordert habe.
real könne das nicht akzeptieren, da der Preis letztlich an den Kunden weitergegeben werden müsse. Mit der Bitte um Verständnis weist real darauf hin, dass die Produkte deshalb derzeit nicht erhältlich seien.
Auf Anfrage der LAND & FORST teilte DMK mit, dass es in den Regalen einzelner Supermarktketten derzeit zu Lücken im Sortiment von MILRAM-Produkten kommen könne.
"Hintergrund sind laufende Gespräche über die Einkaufspreise des Handels zwischen der Molkereigenossenschaft Deutsches Milchkontor (DMK) und dem Einkaufsbündnis Retail Trade Group (RTG), dem real, Metro Cash+Carry, Kaes, Klaas+Kock, Bartels-Langness, Bünting und Netto Supermarkt angehören", heißt es in der Stellungnahme des DMK.
Das sagt DMK
"Als genossenschaftlich organisierte Molkerei im Besitz von über 6.000 Landwirten haben wir natürlich im Besonderen die Situation auf den Höfen unserer Landwirte im Blick und vertreten diese auch in den Gesprächen mit unseren Handelspartnern. Wenn unsere Landwirte Investitionen in die aktuell gesellschaftspolitisch laufenden Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder Tierwohl tätigen wollen, kann das nur funktionieren, wenn die gesamte Wertschöpfungskette auch gemeinschaftlich dafür Sorge trägt, dass dafür benötigtes Geld auf die Höfe kommt. Nur so kann der Verbraucher über angemessene Produktpreise dafür Sorge tragen, dass die Landwirtschaft nachhaltig wirtschaften kann, so wie wir es alle in den aktuellen Debatten fordern", teilte eine Vertreterin des Unternehmens auf Anfrage der LAND & FORST mit.
DMK sei mit der RTG-Gruppe im Gespräch, um ihr Sortiment bald auch wieder in deren Märkten anbieten zu können. "In der laufenden Debatte über faire Preise wird auch der RTG-Gruppe bewusst sein, wie sich die von uns geforderten Preiserhöhungen begründen. Als Genossenschaft geht der Erlös ungefiltert direkt auf die Höfe", heißt es abschließend in dem Statement.
Update (6.2.): Bauern kaufen MILRAM-Produkte
In Dülmen (NRW) haben währenddessen Landwirte für 1.500 Euro in einem real-Supermarkt MILRAM-Produkte aufgekauft, die sie an die Tafel spenden wollen.
real verdient an Lebensmitteln
real ist eine Vertriebslinie der METRO AG, eines der international bedeutendsten Handelsunternehmen und betreibt 276 Märkte in Deutschland.
Drei Viertel des Umsatzes erzielt real mit Lebensmitteln. Den Schwerpunkt des Angebots bilden Frischeprodukte, zum Beispiel Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst, Fisch und Käse, heißt es auf der Unternehmensseite.