Das Bundeskartellamt hat dem Lebensmittelriesen grünes Licht für die Übernahme gegeben. Ganz ohne Auflagen ging das jedoch nicht.
Der Handelsriese muss an sechs Standorten wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schließen, teilte das Kartellamt mit.
Eigentlich hatte Edeka 72 Filialen vom Real-Eigentümer SCP übernehmen wollen. An 21 Standorten scheiterten die Pläne des Handelsriesen jedoch an wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Kartellamtes. "Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können. Diese Auswahlmöglichkeit erzeugt Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorgt so für bessere Preise, Auswahl und Qualität", so Kartellamtspräsident Andreas Mundt zur Begründung.
Einkaufsmacht unter Beobachtung
Zudem betrachtet das Kartellamt die weiter wachsende Einkaufsmacht von Edeka mit Sorge. Die bedingte Freigabe sei nur deshalb möglich gewesen, weil sich SCP verpflichtet habe, Real-Standorte mit einem Absatzvolumen von rund 430 Millionen Euro an mittelständische Lebensmittelhändler zu veräußern, betonte Mundt.
Man wolle so alternative Absatzwege für die Hersteller offenhalten.
Die angeschlagene Kette real war im letzten Jahr von der Metro an den russischen Finanzinvestor SCP gegangen. Dieser hat die Kette zerschlagen, um sie weiterzuverkaufen. Im Dezember hatte der Discounter Kaufland 92 real-Märkte übernommen. Auch hier hatte das Kartellamt Grenzen bei der Anzahl der Märkte gesetzt.