Genuss ohne schlechtes Gewissen? Einige Branchenverbände möchten informieren, um das negative Bild des Fleischkonsums zu verbessern. (Symbolbild)

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Imke Harms | am

Fleisch essen ohne schlechtes Gewissen? Das sagt die Fleischwirtschaft

Tierische Lebensmittel seien wichtiger Bestandteil einer gesunden Mischkost, so einige Brancheninitiativen. Sie möchten das Image des Fleischkonsums aufbessern.

Die einen so, die anderen so: Einige Verbände plädieren für eine vegane Ernährung, andere wiederum möchten darstellen, dass auch der Verzehr von Fleisch ohne schlechtes Gewissen möglich ist.

Emmissionen in der Landwirtschaft gesenkt

Angesichts negativer Klischees haben jetzt mehrere der Land- und Fleischwirtschaft nahestehende Organisationen eine Einordnung gefordert. In einer Pressemitteilung machten der Bundesverband Rind und Schwein (BRS), die Brancheninitiative Fokus Fleisch und LAND.SCHAFFT.WERTE. deutlich, dass tierische Lebensmittel ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Mischkost seien. Zudem zähle die Landwirtschaft zu den wenigen Sektoren, die seit den 1990er Jahren ihre Emissionen kontinuierlich gesenkt und die jährlichen Klimaziele eingehalten habe.

Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

Dank Photosynthese, Humusfixierung in Wiesen und Weiden sowie einem ressourcenschonenden Wirtschaftsdüngereinsatz leiste die Landwirtschaft in Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, berichtet Agra-Europe (AgE). Auch bei der Wassernutzung schneide die Landwirtschaft - entgegen häufiger Behauptungen - gut ab. Den Verbänden zufolge nutzt sie beispielsweise nur etwa 2 Prozent des insgesamt hierzulande benötigten Wassers. Der Einsatz von Antibiotika als Wachstums- oder Leistungsförderer, als Futtermittelzusatzstoff oder zur Prophylaxe, sei bereits seit 2006 EU-weit verboten. Unabhängig davon seien die Verschreibungen antibiotischer Medikamente in den vergangenen zehn Jahren um 65 Prozent gesunken.

Christa

Einige Keime kommen nur beim Menschen vor

Die resistente Keime, die der Humanmedizin in Kliniken große Probleme bereiteten, seien zu 95 Prozent MRSA-Keime, die nur beim Menschen vorkämen, so AgE weiter. Die Nutztiere würden auch den Menschen nicht das Essen wegfressen, so die Organisationen. Rund 85 Prozent der von den Nutztieren verwerteten Pflanzenmasse seien nämlich nicht für den Menschen direkt essbar. Im landwirtschaftlichen Pflanzenbau und in der Lebensmittelverarbeitung fielen rund 4 Kilogramm nicht essbare Pflanzenmasse je Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel an. Die landwirtschaftlichen Nutztiere könnten daraus jedoch hochwertige und proteinreiche tierische Lebensmittel erzeugen und tragen somit zur sinnvollen Ressourcennutzung bei.

Tierischer Dünger statt Mineraldünger

Der dabei anfallende tierische Wirtschaftsdünger spare zudem Mineraldünger ein. Gut 40 Prozent der in Deutschland verwendeten Stickstoff-Düngemenge stammten aus der Tierhaltung oder aus Biogasanlagen.

Mit Material von Agra-Europe

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