Seit vielen Jahren leiden die Wälder des Harzes unter langanhaltender Trockenheit, Borkenkäferbefall und Stürmen. Die Schäden sollen behoben werden. Containerpflanzen können beim Waldumbau helfen, doch der Zeitdruck ist enorm.
Der Harz ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in Niedersachsen, doch die Bäume die er beherbergt sind stark geschädigt. Der Borkenkäfer, viele Stürme und die langanhaltenden Trockenperioden der letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Die sichtbaren Schäden solle mittels Wiederaufforstung und Waldumbau behoben werden. Dafür werden nun sogenannte "Containerpflanzen" gesetzt. " Es geht darum, den Waldumbau voranzutreiben", erklärt Michael Rudolf von den Niedersächsischen Landesforsten (NFL). Tausende Pflanzen aus Baumschulen wurden seit Mitte September in den Mutterboden gebracht.
Was sind Containerpflanzen?
Die frisch gepflanzten Bäume sind bereits mit fertiger Wurzel gekommen. Somit sei das Ausfallrisiko unter vergleichbaren Wuchsbedingungen deutlich geringer als bei sogenannten wurzelnackten Pflanzen, führt Rudolf aus. Ein weiterer Vorteil der Containerpflanzen: der Pflanzzeitpunkt kann verlängert werden. In diesem Jahr hat die Bepflanzung gut funktioniert. Das lag auch am Wetter, denn bislang gab es noch keinen bedeutsamen Frost.
Mit Duftstoffen gegen den Borkenkäfer
Waldumbau Harz: neue Baumsorten kommen
Der Harz soll den Wetterextremen besser trotzen können. Dafür werden nun vermehrt Buchen, Weißtannen, Lärchen und Douglasien gepflanzt. Sie ersetzen langfristig die Fichten. Diese wurden in der Vergangenheit massiv vom Borkenkäfer bedroht. Die Landesforsten kündigten bereits im Sommer an, dass die hinterlassenen Schäden eine Aufforstung historischen Ausmaßes nötig machen würden.
Nachteil der Containerpflanzen
Die Aufzucht von Containerpflanzen dauert länger, weshalb man sich rechtzeitig um Saatgut kümmern müsse. Außerdem, erklärt Rudolph weiter, sei es wichtig, dass der Mutterbaum in einer ähnlichen Region stand. Man könne nicht das Saatgut einer Buche aus dem Lüneburger Heide nehmen und dann auf 800 Metern Höhe im Harz pflanzen.
Waldexperten stehen unter Zeitdruck
Nur noch kurze Zeit kann das Team die Containerpflanzen in den Wald bringen. Dann könnte unter den bereits abgestorbenen Fichten nicht mehr gepflanzt werden. Es wir zu gefährlich. "Im nächsten Jahr können wir das aus Sicherheitsgründen nicht mehr machen", sagt Rudolph.