Die Niedersächsischen Landesforsten haben die Verbraucher zum verstärkten Kauf von Wildfleisch aufgerufen - denn die Jäger werden das Wildbret nicht los.
In der Corona-Krise fehlen die Restaurants als wichtige Abnehmer für das Wildbret. Gejagt werden muss trotzdem, besonders die Jagd auf Wildschweine kann aufgrund der Seuchengefahr nicht eingestellt werden.
Am 1. Mai beginnt die Bockjagd, so dass sich die Kühlkammern weiter füllen werden.
Michael Rudolph, der Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten, wendet sich an die Verbraucher: "Wir appellieren deshalb an die Verbraucher, verstärkt Wildfleisch zu kaufen. Es ist fettarm und garantiert frei von unerwünschten Zusatzstoffen." Wildbret sei bestes regionales Biofleisch und obendrein vergleichsweise günstig zu haben.
Die Niedersächsische Landesjägerschaft könne sich diesem Appell nur anschließen, sagt deren Sprecher Florian Rölfing. Verbraucher könnten sich an Jäger aus ihrem Bekanntenkreis, aber auch direkt an das nächst gelegene Forstamt wenden.
Reichlich heimisches Wildbret
Es gibt reichlich heimisches Wildbret. Dem jüngsten Landesjagdbericht zufolge wurden in Niedersachsen zuletzt innerhalb eines Jahres rund 56.000 Wildschweine erlegt. Die Strecke bei Rehen lag sogar bei fast 130.000. Hinzu kamen etwa 11.500 Stück Dam- und 7.000 Stück Rotwild.
Das meiste Wild werde in Niedersachsen traditionell im Herbst erlegt. "Wir hoffen natürlich, dass zur Hauptjagdzeit alle Restaurants, die Wildgerichte anbieten, wieder geöffnet sind", sagt Landwirtschaftsministerium-Sprecherin Hildebrand.
Vorerst müssten die Jäger das Wildbret allerdings notgedrungen weiterhin im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis los werden. Wenn das nicht möglich ist, werde es schwer, die von den unteren Jagdbehörden vorgegebenen Abschussquoten zu erfüllen, sagt der Göttinger Jäger Engelhardt. "Denn keiner will Wild schießen und das Fleisch dann wegwerfen."