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Pilze sammeln: Warnung vor gefährlichen Verwechslungen
Liebhaber von Pilzen können sich wieder auf die Suche machen, der Herbst verspricht eine gute Saison. Doch Experten warnen vor gefährlichen Verwechselungen.
Endlich regnet es wieder mehr - das ist gut für Pilzsammler, denn mit dem feuchten Wetter sind die Bedingungen für das Wachstum der Pilze gut. Experten erwarten eine gute Saison. In zahlreichen Regionen Deutschlands können Sammler nun Pilze finden, so die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Der Wald sei nun durchfeuchtet und man kann Steinpilz, Marone, Butterpilz oder Ziegenlippe finden.
Derzeit im Trend sind auch Pilz-Apps, die damit werben, Pilze anhand eines Fotos bestimmen zu können. Diese bergen aber auch eine Gefahr, da man einem Pilz nicht allein an Form oder Farbe ansehe, ob dieser giftig ist, warnen Experten.
Pilze sammeln im Herbst: Expertentipps für Anfänger
Bei Pilzvergiftung: Giftnotruf wählen
Vor der Nutzung solcher Apps warnt auch Florian Eyer, Chefarzt der klinischen Toxikologie am Klinikum Technischen Universität München. Viele Giftpilze sähen gewöhnlichen Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich. So werde etwa der weiße Knollenblätterpilz gelegentlich für einen Champignon gehalten, und den orangefuchsigen Rauhkopf identifiziere manch unerfahrener Pilzsammler als Pfifferling.
Dabei könne schon ein falscher Pilz potenziell tödlich sein, so Eyer. Vorsorglich solle man daher nur Pilze sammeln, die man auch selber klar identifizieren könne. Wer den Verdacht auf eine Pilzvergiftung habe, solle umgehend den Giftnotruf wählen.
Pilze sammeln: von giftigen und essbaren Exemplaren
Pilze haben Bedeutung für den Boden
Rita Lüder ist die Vizepräsidentin der DGfM. Sie weist eindringlich auf die Bedeutung der Pilze für die Land- und Forstwirtschaft hin. „Pilze tragen viel zur Bodenqualität bei, sie halten ihn vital. Auf Äckern geben sie Früchten wie Erdbeeren oder Getreide durch Wechselwirkung auch einen Geschmack“. Ohne die Pilze gehe es nicht, so Lüders. Laut DGfM gibt es schätzungsweise 10.000 Großpilze in Mitteleuropa. Davon sind ungefähr 100 essbar. Etwa 150 sind giftig, circa 10 sind tödlich. Pilze leben auf zwei Weisen: Die einen als Zersetzer, wie beispielsweise Champignon oder Riesenbovist, die anderen in Symbiose mit Pflanzen - dazu gehören Steinpilz oder Marone.