Mit dieser Akkusäge tragen die Anwender das Akkugewicht nicht in den Händen, sondern – überein Kabel verbunden – separat an einem Gürtel. Das erleichtert die Arbeit und erhöht die Ausdauer.

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Peter Richter | am

Sägen bald nur noch im Akkubetrieb?

Kleinere Verbrennungsmotoren in Gartengeräten hat Kalifornien ab 2024 verboten. Das gilt für Rasenmäher, aber auch für Motorsägen. Wie reagieren die Motorsägen-Hersteller hierzulande darauf?

Es ist ein unaufhaltsamer Trend, der vor allem bei der Gartenarbeit spürbar ist: Akkubetriebene Geräte verdrängen mehr und mehr solche mit Verbrennungsmotoren. Anders im Bereich Waldarbeit; hier könnte es noch einige Jahre Entwicklungszeit brauchen, bis sich eine echte Wende vollzieht.

Derweil leistet in den USA die Gesetzgebung dieser Entwicklung Vorschub. So verbietet Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, ab 2024 den Verkauf von Verbrennungsmotoren in Gartengeräten. Das hat die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in San Francisco bestätigt.

Waldarbeit-Motorsäge-Fallkerb

Verbrennervertrieb eingestellt

Auch bei hiesigen Herstellern tut sich bereits einiges in Sachen Akkubetrieb. Das Unternehmen Dolmar, das unter dem Markennamen Makita am Markt agiert, hat zum 31. März 2022 die Herstellung und den Vertrieb von benzinbetriebenen Gartengeräten komplett eingestellt und bietet ab diesem Zeitpunkt nur noch akkubetriebene Geräte an.

STIHL weitet Entwicklung im Akkubereich aus

STIHL wiederum fährt zweigleisig: Wie Entwicklungsvorständin Anke Kleinschmitt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt, wird der Verbrennermotor weiterentwickelt. Denn die Energiedichte von Benzin wird auch von den besten Akkus bei Weitem nicht erreicht.

Doch weitet das Unternehmen seine Entwicklung im Akkubereich deutlich aus. Mit dem AP 500 S stellte STIHL einen neuartigen Energiespeicher vor. Er verfügt über eine Power-Laminat-Technologie und weist deshalb eine hohe Energiedichte mit 337 Wattstunden auf. Daneben bietet er bis zu 2.500 mögliche Ladezyklen.

Der Akku kann direkt in das digitale Flottenmanagement-System „STIHL connected“ integriert werden. Dies bietet gewerblichen Nutzern einen detaillierten Überblick über alle relevanten Daten, wie beispielsweise den aktuellen Ladezustand oder das Alter des Akkus. Via Smartphone oder Tablet können diese Informationen am Einsatzort abgerufen und analysiert werden.

Ebenfalls neu auf dem Markt ist die bisher leistungsstärkste Akku-Motorsäge MSA 300, für deren Betrieb der Akku AP 500 S empfohlen wird. Sie soll Profianforderungen erfüllen und ist nach Herstellerangaben für punktuelles Fällen, Entasten und Ablängen mittelstarker Bäume geeignet.

Akkusaege Stihl
1_Motorsägenkurs-Teilnehmerinnen-Schutzkleidung

Akkugürtel spart Gewicht

Auch die AL-KO Geräte GmbH bietet neben benzinbetriebenen Geräten auch akkubetriebene an. Im Unternehmen ist man überzeugt, dass die Zukunft in der Akkutechnologie liegt. Eine besonders clevere Lösung stellt der Hersteller mit einem Akkugürtel vor: Hierbei werden die Akkus nicht direkt an der Motorsäge angebracht, sondern separat an einem Gürtel getragen. Die Verbindung zum Gerät erfolgt über ein Kabel. Das spart Gewicht an der Säge und macht sie leichter handhabbar.

Wann kommt das Verbot in anderen Ländern an?

Neben Kalifornien denken auch die US-Staaten New York und Massachusetts über ein Verbot von Verbrennermotoren in Gartengeräten nach. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis sich auch andere Staaten – nicht nur in den USA – diesem Verbrennerverbot anschließen werden. Von den übrigen Motorsägenherstellern blieben Stellungnahmen bisher aus.

Die rotierenden Messer dieses Trommelhackers verarbeiten die Stämme zu Hackschnitzeln für die Biomasseheizanlage.

Fazit

  • Akkubetriebene Sägen verursachen geringe Geräusch- und Umweltbelastungen.
  • Nachteil ist die begrenzte Betriebszeit, abhängig vom Ladezustand des Akkus.
  • Die Ladezeiten für Akkus variieren entsprechend den Kapazitäten des Akkus und des Ladegerätes.
  • Hersteller STIHL hat die Entwicklung einer portablen Powerbank voraussichtlich für Jahresende angekündigt.
  • Akkus haben häufig ein hohes Eigengewicht.
  • Für anspruchsvolle, langwierige Sägearbeiten sind in der Regel mehrere Akkus erforderlich, die im Wechsel geladen und betrieben werden.
  • Dies kann ein erheblicher Kostenfaktor sein. 

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