Spuren im Holz
Brennholzkunden entdecken manchmal seltsame Muster im Holz, die sie sich erst einmal nicht erklären können. Das Rätsel löst sich aber schnell, denn es handelt sich weder um einen "Leopardenbaum", noch um eine seltsame Krankheit. Die Spuren stammen von der maschinellen Holzaufarbeitung durch einen Harvester – einer Maschine, die in der Regel im Nadelholz eingesetzt wird, seltener auch im Laubholz.
Bei der Ernte mit dem Harvester schieben Vorschubwalzen die Stämme mit viel Anpressdruck durch das Ernteaggregat und hinterlassen manchmal Druckstellen und Verfärbungen auf der Holzoberfläche. Geschieht die Aufarbeitung im Sommer, wenn die Bäume im Saft stehen, quittiert zum Beispiel der Ahorn die kleinen Verletzungen mit punktförmigen Flecken auf der Oberfläche, die ihm dann einen (nicht qualitätsmindernden) "Leopardenlook" verleihen.
Größere Schäden durch den Harvester sind eher die Ausnahme und mit einem gut eingestellten und eingespielten System – inklusive der bedienenden Fahrzeugführer und dem passenden Holz – können große Holzmengen effektiv und schnell aufgearbeitet werden. In Zeiten von händischem Sägen und Entrinden wäre das im Traum nicht möglich gewesen.
- Harvester werden in der Öffentlichkeit gern als riesige, holzfressende, alles vernichtende Giganten angesehen.
- Die Aufarbeitung der riesigen Schadholzmengen – verursacht durch Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer – könnte aber ohne die Vollernter in der gebotenen Schnelligkeit nicht gelingen.