Szenen wie aus einem Actionfilm ereigneten sich am Samstag in Nordrhein-Westfalen. Ein tonnenschwerer Harvester-Fällkopf geriet außer Kontrolle und zerstörte einen Porsche.
Am Samstag kam es in Alme, einem Ortsteil der Stadt Brilon im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, zu einem spektakulären Unfall.
Wie die Freiwillige Feuerwehr Brilon berichtet, wurde die örtliche Löschgruppe am Samstag gegen 14.30 Uhr zu einer Ölspur alarmiert. Als die Kameraden an der Einsatzstelle eintrafen, lag ein riesiges Trümmerfeld vor ihnen. Der Anblick habe vermuten lassen, dass die Szene des Unfalls mit einem Actionfilm vergleichbar gewesen sei, so die Feuerwehr in ihrem Bericht.
1.500 Kilo schwerer Harvester-Kopf außer Kontrolle
Die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis schildert den Unfall folgendermaßen: Ein 32-Jähriger war mit einem Harvester auf der Bundesstraße 480 unterwegs. Aus bisher ungeklärten Umständen löste sich in einer Rechtskurve ein Teil der Verbindung des Fällkopfes und des Krans des Harvester.
Durch das Eigengewicht des circa 1.500 Kilogramm schweren Fällkopfes und die Fliehkräfte in der Rechtskurve schwenkte der Kran mit dem noch an den Hydraulikschläuchen hängenden Fällkopf nach links über die Gegenfahrbahn aus.
Harvester auf Kollisionskurs: Notbremsung mit Porsche
In diesem Moment kam dem Harvester ein 63-Jähriger mit seinem Porsche aus Richtung Brilon kommend entgegen. Dieser erkannte die Gefahr und leitete sofort eine Notbremsung ein.
Zunächst schlug der Fällkopf einmal auf der Fahrbahn auf, schlug wieder nach oben und anschließend in die Fahrzeugfront des Pkw. Der Kran samt Fällkopf schwenkte weiter über das Auto und der Fällkopf schlug dahinter auf der Fahrbahnbankette auf dem dortigen Gullideckel auf, bevor die Sattelzugmaschine des Verursachers schließlich zum Stillstand kam.
Durch die Wucht des Aufpralls wurden der Autofahrer sowie sein Beifahrer im Bereich des Oberkörpers leicht verletzt.
Betriebsmittel aus Motorblock und Hydrauliköl aus Fahrbahn
Der Einschlag in den Motorblock sorgte dafür, dass sämtliche Betriebsmittel aus dem Fahrzeug ausliefen und sich zusätzlich zu dem Hydrauliköl des Harvesters über die Fahrbahn ergossen, so die Feuerwehr.
Insgesamt wurden 22 Sack Bindemittel benötigt, um das Motoröl und weitere Betriebsmittel aufzunehmen. Die Gerätewagen-Logistik aus Brilon wurde angefordert, um weiteres Bindemittel zur Einsatzstelle zu bringen. Zur anschließenden Reinigung der Straße wurde ein Spezialfahrzeug angefordert.