Freilaufende Huehner in einem Freilandgehege

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Andrea Borsat | am

Geflügelpest tötet weltweit 100 Millionen Vögel: WOAH rät zur Impfung

Zur Bekämpfung der Geflügelpest rät mittlerweile auch die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) zu Impfungen.

Bei der Bekämpfung der Geflügelpest ist die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gegenüber Impfungen inzwischen offener eingestellt. Die Staaten sollten Impfungen in Erwägung ziehen, erklärte die WOAH vergangene Woche anlässlich ihrer 90. Generalversammlung in Paris. Das Virus habe mittlerweile weltweit Hunderte Millionen Vögel getötet und auch Säugetiere infiziert. Eine Impfung könne dazu beitragen, eine Verschärfung der Gefährdungslage für Tiere und Menschen zu verhindern.

Geflügelpest: Bisherige Bekämpfungsmaßnahmen sind trotzdem weiter nötig

Die WOAH verwies auch auf die Nachteile der Impfung. Sie könne symptomlose oder -arme Infektionen verbergen. Das kann die Überwachung der zirkulierenden Stämme beeinträchtigen. Weitere Bekämpfungsmaßnahmen, wie etwa Keulungen zur Eliminierung des Virus, sind weiter notwendig.

Während es bei der Afrikanischen Schweinepst (ASP) bisher in Niedersachsen bei einem Fall in Emsbüren blieb, werden bei der Geflügelpest laufend neue Fälle gemeldet. Für beide Seuchen ist eine Ertragsschadensversicherung dringend geboten, ältere Verträge sollten überprüft werden.

Bisher wird in kaum einem Land gegen Geflügelpest geimpft

In den USA als wichtigem Geflügelfleischexporteur ist laut Regierungsangaben bisher keine Entscheidung zu dem Thema gefallen. Auch Top-Player Brasilien zeigte sich skeptisch. Obwohl hier erst vor wenigen Tagen erstmals Infektionen nachgewiesen wurden. Es sei zu befürchten, dass eine Impfung Handelsrestriktionen nach sich ziehen werde, so Brasiliens WOAH-Delegierter Dr. Eduardo Cunha. Auch in Deutschland ist eine Impfung grundsätzlich verboten. Uruguay, das im Geflügelfleischexport weniger stark aufgestellt ist, hat Anfang Mai mit Impfungen gegen die Seuche begonnen.

warnschild Geflügelpest

Frankreich arbeitet an Impfstrategie und will 2024 starten

US-Tierseuchenexperte Dr. David Swayne sprach sich auf der Generalversammlung dafür aus, Impfrichtlinien aufzustellen. Dabei sollte zwischen Ländern mit und ohne Außenhandel unterschieden werden. Frankreichs Landwirtschaftsminister Marc Fesneau bekräftigte sein Engagement für eine Impfung. Die Staatsregierung in Paris arbeitet seit längerem an einer Impfstrategie gegen die Tierseuche. Ziel ist es, im Herbst 2024 mit Impfungen zu beginnen.

Mit Material von AGE

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