Scheune

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Eva Eckinger | am

Grausamer Scheunenmord in Geseke: Massive Belastung auf dem Bauernhof

Ein Junge erschlägt seinen besten Freund. Der Tod beschäftigt Justiz sowie Familie. Und bringt enorme Belastungen mit sich.

Eine ARD-Dokumentation beschäftigt sich mit einem schrecklichen Verbrechen. In „Menschen hautnah: Der Junge, der seinen besten Freund erschlug“ geht es um den Scheunenmord von Geseke im Jahr 2014.

Die Themen: Der Tod eines Nebenerwerbslandwirts, der Mord an einem Landwirtssohn und die Belastung für die Familie auf dem großen Bauernhof.

Bester Freund wird Mörder: Traktorfahren, Ackerarbeit und Pferde

In Geseke, einer Kleinstadt im Ostwestfälischen, ereignet sich am 24. Juni 2014 ein grausiges Verbrechen. Marc (19) richtet seinen besten Freund Leon (17) auf grausamen Weise hin. Warum? Diese Frage beschäftigt seitdem einen ganzen Ort. Neid, weil sein Freund Leon alles hatte? Streitereien um Mädels?

Laut Verteidigung seien dies wohl die Motive für den in der Presse bezeichneten "Scheunenmord". Doch reichen sie als Erklärung einer derartigen Tat?

Die Jungs seien unzertrennlich gewesen, beste Freunde seit dem Kindergarten, so Beate und Bernd Marx, die Eltern des Opfers, erschüttert. Ihr Sohn fuhr mit dem zwei Jahre älteren Marc von morgens bis abends auf ihrem Bauernhof Traktor, verrichtete Feldarbeit oder striegelte die Pferde. Sein enger Kumpel Marc gehörte quasi zur Familie - und wurde letztlich zu seinem Mörder.

Hofuebergabe-Aufmacherfoto

Mord, gefährliche Körperverletzung, Totschlag auf dem Bauernhof

In einem spektakulären Prozess vor dem Landgericht Paderborn wird Marc Ende 2014 wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Die Eltern des Opfers legen Revision ein. Das Urteil ist ihrer Meinung nach zu gering ausgefallen. Der BGH gibt der Familie recht und hebt Ende 2015 das Urteil auf. Der gesamte Prozess wird nun in Paderborn wieder aufgerollt.

Zwei Landwirte tot: Belastung für ganze Familie

Brisant an dem Fall: Nur zwei Wochen vor dem Mord an Leon stirbt schon sein Onkel - wie Leons Vater ebenso Nebenerwerbslandwirt. Er sei auf seinem Hof offenbar betrunken von der Treppe gestürzt. Doch merkwürdige Veränderungen im Haus stellen eine ganze Familie noch immer vor Rätsel. Zwei Tote in einer Familie innerhalb von nur zwei Wochen. Eine Verbindung zwischen beiden Fällen schließt die Staatsanwaltschaft aus.

Die Familie muss nun ohne Sohn und Bruder auskommen. Neben der Trauer eine enorme Belastung, denn beide haben auf dem großen Bauernhof intensiv mitgearbeitet.

Mord auf dem Bauernhof: Suche nach Antworten

Im Gefängnis lässt sich der Täter Marc zum Elektriker ausbilden. Von seinem Opfer Leon bleibt den Eltern nur ein überlebensgroßes Poster in seinem Kinderzimmer.

Und neben der Hoffnung auf ein gerechtes Urteil für den Mörder ihres Sohnes hoffen sie auf eine Antwort auf die Frage: Warum kam es zu dem grausamen Mord? Hätte jemand vorher etwas merken und den Tod ihres geliebten Sohnes verhindern können?

Mit Material von ARD, WDR

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