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Heupreise steigen sehr kräftig – vor dem ersten Schnitt
Die Heupreise steigen vor dem ersten Schnitt kräftig. Auf den höchsten Stand seit 2 Jahren. Offenbar verzögert das nasse Wetter vielerorts den ersten Schnitt. Auch Stroh bleibt im April teuer.
Im April ging es mit den Heupreisen steil nach oben. Grund dürfte der anhaltende Regen und der sehr feuchte Boden in vielen Regionen sein. Am Aufwuchs dürfte es jedenfalls nicht liegen, der sieht vielerorts sehr gut aus.
Doch allmählich wird das ohnehin knappe Raufutter aus dem Dürrejahr 2022 knapp. Das sieht man auch an den Strohpreisen. Auch hier bleiben die Preise im April auf hohem Niveau stabil. Fakt ist also, dass sehr nasse und kalte Wetter in vielen Regionen zuletzt das Einkaufsverhalten und die Preise bestimmt hat.
Der März 2023 war nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der nassteste März seit 2001 und sonnenscheinarm. Und auch der April war feucht und kalt. „Im März hatten wir 110 Millimeter (mm) Niederschlag, seit Januar bislang in Summe 250 mm. Das ist jetzt fast die Halbjahresmenge, die wir bislang erreicht haben“, sagt auch Karl-Friedrich Meyer, Landwirt im Weserbergland und Vorsitzender des Ausschusses „Pflanze“ beim Landvolk Niedersachsen.
Die Niederschläge haben den Feldern gutgetan, doch die kalten Temperaturen – vor allem nachts – machen den Bauern zu schaffen. Die Staunässe auf den Feldern sind für den Pflanzenexperten unverkennbare Merkmale, dass die Böden nun gut durchgefeuchtet und die Wasserspeicher in vielen Regionen Niedersachsens wieder aufgefüllt sind. „Unsere Bauern stehen in den Startlöchern und freuen sich, auf die Felder zu kommen“, sagt Meyer. Doch aktuell heißt es für viele niedersächsische Landwirte in den regenreichen Regionen: warten. „Die Felder müssen erst einmal so weit abtrocknen, dass sie wieder gut befahrbar sind, um Bodenverdichtungen zu vermeiden.“
Pferdefütterung: Wie viel Heu braucht ein Pferd?
Heupreise steigen auf 2-Jahreshoch
Im Bundesmittel sind die Heupreise im April mit rund 138 Euro je Tonne für den Großballen um rund 4 Euro je Tonne gestiegen. Im Vergleich zum vorigen Jahr kostet der Großballen damit 22 Euro je Tonne bzw. 19 Prozent mehr.
Und nun die wichtigste Frage: Wieviel mussten die Bauern und Pferdehalter in den Bundesländern im April für den Großballen Heu zahlen? Nach den Daten der Landwirtschaftskammern ergibt sich folgendes Ranking.
Die höchsten Heupreise meldete man im April aus drei Ländern: Am teuersten war das Heu im Kammergebiet Niedersachsen Ost mit 155 Euro je Tonne. Im Kammergebiet Niedersachsen West müssen die Heukäufer mit 153 Euro je Tonne zahlen.
Ebenfalls sehr teuer ist das Heu in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Dort werden von den Kammern Preise von 155 Euro je Tonne und 153 Euro je Tonne gemeldet. Dahinter kommt im Preisranking das Bundesland Brandenburg mit 147 Euro für den Großballen. In Hessen zahlen die Abnehmer im April durchschnittlich 135 Euro je Tonne.
Im Kammergebiet Nordrhein und in Westfalen mussten die Einkäufer (wie im Vormonat) 115 Euro für den Großballen Heu ausgeben. Stabile Preise meldet man indessen aus Bayern: Hier müssen Bauern und Pferdehalter für den Großballen 121 Euro zahlen. Die Heupreise in Sachsen liegen im April ähnlich hoch bei 120 Euro je Tonnen. Noch etwas niedriger sind die Preise Thüringen mit 110 Euro je Tonne. Und in Sachsen-Anhalt müssen die Abnehmer nach den offiziellen Preismeldungen nur 80 Euro zahlen.