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Peter Laufmann | am

Hitzewelle in Indien: Was bedeuten Ernteausfälle für Landwirte?

Die Rekordhitze in Indien bedroht Menschen und die Ernte. Die Auswirkungen sind weltweit zu spüren.

Temperaturen jenseits der 40 Grad. Im Schatten. Die Stadt Kanepalli meldet gar 52,2 Grad. Und in Bodennähe sind es in vielen Regionen sogar 65 Grad. In Indien kennt man Hitze, aber so etwas ... Das Land erlebt derzeit das heißeste Frühjahr seit Menschengedenken. Damit gerät auch die Getreideernte in Gefahr. Bis zu zwei Drittel weniger könnte am Ende von den Feldern kommen.

Nicht nur Indien betroffen

Und das betrifft nicht nur die 1,3 Milliarden Inder, sondern die ganze Welt. Die Preise könnten weiter steigen, viele Menschen hungern. Dabei galt Indien ein wenig als Joker, als in der Ukraine die ersten Bomben fielen. Der indische Premier Modi fühlte sich schon als Ernährer der Welt. Kein Wunder: Indien produziert nach China und den USA am meisten Getreide, ca. 330 Millionen Tonnen. Allein die Weizenmenge betrug im vergangenen Jahr 109,6 Millionen Tonnen, rund 3,5 Tonnen pro Hektar. Dieses Jahr sollten sogar 110 Milionen Tonnen geerntet werden. Getreide, dass die Welt gut gebrauchen kann.

Weizen verdorrt am Halm

Und das Jahr fing gut an; im letzten Dezember Jahres hatte es ordentlich geregnet. Doch bereits der März war ungewöhnlich heiß und trocken. Vor allem in den Hauptanbauregionen Punjab und Haryana, in den fruchtbaren Flächen am Indus und Ganges gibt es bereits Verluste zwischen 20 und 25 Prozent. In anderen Gegenden sieht es nicht besser aus. Der Weizen verdorrt am Halm. Im schlimmsten Fall betragen die Verluste die Hälfte oder sogar zwei Drittel der Ernte.

Die Crux ist, dass gerade die Hitzewelle den Klimawandel weiter befeuert. Denn die hohen Temperaturen ziehen einen höheren Stromverbrauch für Klimaanlagen nach sich. Und der Strom kommt auch in Indien vielfach aus Kohlekraftwerken. Die Vegetation und selbst der Boden gerät in Mitleidenschaft, denn immer wieder brechen Feuer aus. Und die vertrocknete Krume weht der Wind fort.

Abhilfe ist nicht in Sicht: Der Sommermonsun ist erst in gut einem Monat zu erwarten.

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