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Klimawandel in der Landwirtschaft: Klimafarming als Heilsbringer?
Der Klimawandel lässt sich nicht leugnen. Wir Menschen blasen einfach zu viel CO2 und andere Treibhausgase in die Luft. Neue Konzepte, dagegen anzugehen, sind gefragt.
Und hier kommt wieder mal die Landwirtschaft ins Spiel – nicht als Verursacher, sondern als möglicher Reduzierer von CO2.
Das Schlagwort heißt Klimafarming – ein ökologisch nachhaltiges Gesamtkonzept für die Landwirtschaft, die künftig sowohl Nahrungsmittel als auch Energie und saubere Luft produzieren, die Biodiversität fördern und die Landschaft schützen soll.
Klimafarming: Eine Definition
Aber was ist denn überhaupt Klimafarming? Diese Bewirtschaftungsform bricht konsequent die monokulturelle Bewirtschaftung auf, erhöht und schützt die Biodiversität sowohl im als auch oberhalb des Bodens und stabilisiert durch intelligenten Einsatz von Mischkulturen das landwirtschaftliche Ökosystem sowie den wirtschaftlichen Ertrag (Gemüse, Obst, Bäume, Sträucher, Heilkräuter, Wein, Blumen, Pilze, Bienen, Nutztiere, Energiepflanzen bestehen nebeneinander und ergänzen sich).
Darüber hinaus sollen beim Klimafarming die Stoffkreisläufe durch Einsatz von Gründüngern, Komposten und Pflanzenkohle optimiert und auf künstliche Düngemittel, Herbizide und Pestizide verzichtet werden.
Speicherung von Kohlenstoff im Boden
In Verbindung mit Carbon Farming kommt Klimafarming im Bereich der Speicherung von Kohlenstoff im Boden. Wird im Boden Humus aufgebaut, wird Kohlenstoff festgelegt – eine Kohlenstoffsenke entsteht. Viele sehen in der Pyrolyse von Biomassen zur Erzeugung von Pflanzenkohle eine der wichtigsten Technologien auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Außerdem soll Pflanzenkohle helfen, die Bodenstruktur zu verbessern.
Agrarministerin will Klimaschutz in den Mittelpunkt stellen
Stärkung der Resilienz der Agrarproduktion
So kann Carbon Farming neben den Vorteilen für den Klimaschutz auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Resilienz der Agrarproduktion leisten. Aufgrund der damit bedingten schonenderen Bewirtschaftungsweise könnten die Fruchtbarkeit und die Wasserspeicherfähigkeit der Böden entscheidend verbessert werden.
Landwirtschaftsministerium: Forschungsprojekt zum Klimafarming
Auch das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat ein Forschungsprojekt zum Klimafarming aufgelegt. Dort werden Bewirtschaftungssysteme eingerichtet und wissenschaftlich begleitet, die die Biodiversität und den Humusaufbau durch erweiterte Fruchtfolgen fördern und das Bodenleben aktivieren sollen. Auch Agroforstsysteme zählen dazu, bei denen nach Ansicht des Ministeriums in Niedersachsen noch ein hoher Nachholbedarf besteht.
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Klimaschutz: Viele Forderungen an die Landwirtschaft
Es werden also wieder einmal viele Forderungen an die Landwirtschaft herangetragen. Sie als Landwirtinnen und Landwirte können zur Lösung des Problems beitragen und dem Klimawandel entgegenwirken. Aber Sie müssen auch Geld verdienen, um Ihren Betrieb am Laufen zu halten. Landbewirtschaftung ist ein komplexer Vorgang, in dem Nahrungsmittel hergestellt werden. Das darf nicht vergessen werden.