In Schickelsheim hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) das Projekt „PraxisLabor Digitaler Ackerbau“ ins Leben gerufen. Hier steht jetzt ein Pneumatkik-Düngestreuer der ersten Generation.
Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Schwetje hat das Gerät der Baureihe AERO 32.1 vom Hersteller Rauch Landmaschinen GmbH aus Sinzheim und der Werksvertretung Michalek aus Lehrte offiziell entgegengenommen.
Düngen heißt, präzise zu arbeiten
"Insbesondere die innovative Technik im Hinblick auf einen präziseren Umgang mit Düngern, welcher künftig noch mehr als bisher erforderlich sein wird, macht dieses neue Gerät für uns so interessant", freut sich Schwetje über die moderne Maschine. Bei einem öffentlichen Vergabeverfahren hatte dieser Streuer durchgesetzt. Nun solle das neue Gerät im Labor der LWK Versuche durchführen, denn beim Düngen komme es darauf an, präzise zu sein. Diese Anforderung können herkömmliche Schleuderstreuer oft nicht erfüllen.
Was kann die Maschine?

Durch die zahlreichen kleinen Streuaggregate erfolgt die Verteilung des Düngers im Vergleich zum herkömmlichen Schleuderstreuer unter höchstmöglicher Präzision und randscharf mit einer geringen Windanfälligkeit. Ein großer Vorteil, wenn es zum Beispiel darum geht, an Randbereichen von sensiblen Feldgrenzen und Biotopen exakt zu düngen. © ehrecke/landwirtschaftskammer niedersachsen
"Der neuartige pneumatische Düngerstreuer wird mit Hilfe von Daten gesteuert, die etwa von Sensoren, Drohnen und Satelliten gesammelt wurden – damit soll das Gerät, bestenfalls auch innerhalb seiner Arbeitsbreite, die Dosierung des ausgebrachten Stickstoffdüngers möglichst flexibel an den tatsächlichen Bedarf der Pflanzen anpassen", so Dr. Harm Drücker, Leiter des LWK-Fachbereichs Energie, Bauen, Technik. Das bedeute: Die Maschine spare bei der Überfahrt einzelne Flächen aus und berücksichtige andere, asymmetrische Flächen mit höherem Nährstoffbedarf.
"Durch die zahlreichen kleinen Streuaggregate erfolgt die Verteilung des Düngers bei dem neuen Modell im Vergleich zum herkömmlichen Schleuderstreuer unter höchstmöglicher Präzision und randscharf mit einer geringen Windanfälligkeit", weiß Jobst Gödeke, Leiter des PraxisLabors. Dies sei von Vorteil, wenn es darum gehe, an Randbereichen von sensiblen Feldgrenzen und Biotopen zu düngen.