Horsch hat drei neue Pflanzenschutzspritzen vorgestellt. Mit der Leeb CS, der Leeb VN und Leeb VL ist künftig für alle Anforderungen des deutschen Markts etwas Passendes von Horsch dabei.
Das bayerische Landtechnik-Unternehmen Horsch steigt in ein neues Segment ein: Bei einer Neuheitenpräsentation vor kurzem stellte die Firma die frisch entwickelten Leeb CS vor, mit der die Dreipunkt Pflanzenschutztechnik erobert werden soll. Sie soll vor allem die Kunden für das Unternehmen gewinnen, die sich in der Vergangenheit von den Anhängespritzen und großen Selbstfahrern nicht angesprochen fühlten und wegen ihrer Bedürfnisse oder Betriebsstrukturen eine kompaktere Maschine suchten.
Kompaktes System
Der Name Leeb CS steht für "CompactSprayer" – und das soll sie dem Landtechnikunternehmen aus Schwandorf zufolge auch sein. Die Pflanzenschutzsspritze wird am Dreipunkt angebaut und soll so mit dem Schlepper eine besonders kompakte und wendige Einheit bilden. Dort, wo Anhängespritzen oder Selbstfahrer zu groß sind, vor allem also in kleineren Ackerstrukturen, soll die Leeb CS in den Markt einziehen. Die Möglichkeiten für die Landwirtinnen und Landwirte hinsichtlich der betriebsspezifischen Anpassung sind vielfältig. So kann beispielsweise die sonst bei den Anhängespritzen und Selbstfahrern verbaute aktive Gestängesteuerung BoomControl optional erworben werden. Darüber hinaus wurden auch andere Komponenten, wie die kontinuierliche Innenreinigung CCS Pro, die Einspülschleuse und andere bekannte Ausstattungen, aus den gezogenen Pflanzenschutzspritzen übernommen. Das neue Modell ist mit drei verschiedenen Behältergrößen erhältlich: 1.400 l, 1.800 l und 2.200 l.
Horsch Leeb erweitert auch das Segment der Selbstfahrer und macht "Flexibel sein" zu seiner Devise. Bisher sind große Selbstfahrspritzen vor allem aus den Exportmärkten bekannt. Mit zunehmendem flächenmäßigem Anteil an Sonderkulturen in Deutschland, halten die großen Maschinen auch hierzulande Einzug. Für die unterschiedlichen Ansprüche bietet Horsch nun die Leeb VN (VariableNarrow) und die Leeb VL (VariableLarge) an.

Bei der Neuheitenpräsentation drehte auch der von Horsch entwickelte autonome Schlepper eine Runde über das bayerische Betriebsgelände in Schwandorf. © Charlotte Meyer
Die hydraulisch verstellbare Leeb VN eignet sich mit ihren drei Meter Außenbreite für europäische Straßenverhältnisse. Auf dem Acker kann der Landwirt die Spuren zwischen 2,25 und drei Metern verstellen. Dies ermöglicht das Fahrwerk ComfortDriveFlex, bei dem die Räder am Schieberahmen angebracht sind. Die Leeb VL hingegen lässt sich mechanisch oder optional hydraulisch verstellen und richtet sich an Betriebe, die sich in der Transportbreite nicht einschränken müssen.

Mit der CS-Baureihe will Horsch den Markt der Dreipunkt-Spritzen erobern. Viel Technik stammt dabei von den gezogenen Modellen. © Meyer
Extreme Bodenfreiheit
Mit mehr Bodenfreiheit will Horsch allen Bedürfnissen gerecht werden. Bei Maschinen mit 5.000 l oder 6.000 l Tanks ist eine Bodenfreiheit von bis zu zwei Metern möglich, bei Modellen mit einem 8.000 l Tank eine Bodenfreiheit von bis zu 1,6 m. In beiden Selbstfahrern ist das Horsch BoomControl verbaut. Die VN und VL sind auf derselben Plattform aufgebaut, haben die gleiche Spritztechnik sowie die identische technische Ausstattung. Das Besondere bei den beiden Pflanzenschutzspritzen ist die Gewichtsverteilung von 50 : 50. Das Frontkabinenkonzept soll für den nötigen Komfort, Geländetauglichkeit und Kraftübertragung sorgen. Zu den weiteren Ausstattungen zählen eine kontinuierliche Innenreinigung und CCS Pro mit verschiedenen Waschprogrammen.
Bei der Neuheitenpräsentation drehte auch der von Horsch entwickelte autonome Schlepper eine Runde über das bayerische Betriebsgelände in Schwandorf. Michael Horsch zufolge soll der Roboter in zwei Jahren marktreif sein. "Besonders an unserer Technik ist, dass der Triebkopf ganz einfach gebaut ist. Er ist leicht zu bedienen und es lassen sich problemlos verschiedene Anbaugeräte mit großen Arbeitsbreiten ankoppeln", erklärt der Geschäftsführer. Der Prototyp hat 350 PS und fährt maximal 20 km/h. Gemeinsam mit Trimble Agricultura, steckt das Familienunternehmen viel Zeit und Geld in das Vorantreiben der Zukunftstechnik.