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Mit Sensortechnik bedarfsgerecht Gülle ausbringen
Pi mal Daumen, das war gestern. Mit Blick auf die neugefasste Düngeverordnung erleichtert die Sensortechnik eine exakte Dokumentation in Echtzeit. Lohnunternehmer Carsten Kerkhoff aus Emsbüren im Emsland zeigt wie.
Noch vor wenigen Monaten richtete sich die Vorgabe von Kerkhoffs Kunden ganz klar bei der Gülleausbringung nach Kubikmetern auf die jeweiligen Flächen. "Die Einstellung der Landwirte hat sich und wird sich noch weiter ändern – nicht zuletzt aufgrund der noch strengeren politischen Vorgaben", erläutert der 45-jährige Lohnunternehmer. "Vor allem, wenn wir in Roten Gebieten unterwegs sind, ist es wichtiger denn je, die Nährstoffe Stickstoff, Ammoniumstickstoff, Phosphat und Kalium bedarfsgerecht auszubringen."
Mit Sensortechnik nachgerüstet
Bei der Wahl der passenden Sensortechnik zur bedarfsgerechten Ausbringung, er setzt auf das LMS-20 vom Hersteller Topcon, spielte für Kerkhoff neben der Verlässlichkeit der Messung, die einfache Nachrüstung an sein vorhandenes Veenhuis 30 m3 Güllefass mit 30 Meter Arbeitsbreite, Schleppschlauchverteiler und elektronischer Mengenregelung eine wichtige Rolle. Da zum Befüllen und Entleeren die gleiche Leitung am Fass verwendet wird, kann der Sensor hier unkompliziert bei beiden Vorgängen die Inhaltsstoffe messen.
Einfacher Einbau
Für den Einbau musste lediglich ein Loch in die Leitung gebohrt werden, sodass der Sensorkopf dort befestigt werden konnte. Die NIRS-Bedienung kann Kerkhoff über das vorhandene ISOBUS-Terminal zur Fassbedienung vornehmen, da das Sensorsystem ISOBUS fähig ist. So blendet das Terminal eine zusätzliche Tabelle mit den wichtigsten Werten des NIRS-Systems ein: Die aktuellen Nährstoffmengen in kg/ha, die gewünschte (Grenz-)Menge für beispielsweise Stickstoff oder Phosphat und die aktuelle Ausbringmenge der Gülle in m3/ha.
Kerkhoff trägt beim Befahren der Parzelle die gewünschte Nährstoffmenge pro Hektar, beispielsweise 100 kg Stickstoff, ein, nach der das LMS-20-System die Ausbringmenge regeln soll. Die Sollwerte und die Berechnungsintervalle kann Kerkhoff im Weiteren jederzeit anpassen.

Das nachgerüstete Sensorsystem misst beim Befüllen und Ausbringen die Nährstoffe in Gülle und Gärresten. © agro-kontakt
Auf den Punkt genau
Die Nährstoffdaten, die Kerkhoff mit dem Sensorsystem in Echtzeit ermittelt, kann er bzw. seine Kunden einfach in der betrieblichen Stoffstrombilanz verwenden. "Wir und auch manche unserer Landwirte waren zunächst skeptisch, wie genau die Sensoren wohl messen würden, daher haben wir gleichzeitig Laborproben aus der Gülle entnommen. Die Ergebnisse im Vergleich haben uns mehr als zufriedengestellt, denn die Sensormesswerte waren sehr genau", berichtet Kerkhoff überzeugt.
Der Sensor: Gut zu wissen…
- LMS-20 setzt auf bewährte Sensortechnik.
- Bei Befüllung oder Ausbringung misst der Sensorkopf mittels Nahinfrarot-Spektroskopie die Nährstoffgehalte (Gesamtstickstoff, Ammoniumstickstoff, Phosphat und Kalium).
- Der Sensor ist vollständig ISOBUS fähig.
- Messgenauigkeit bestätigen Vergleichsmessungen der DLG.
- Der nachrüstbare NIRS- Sensor LMS-20 kostet ab 29.990 Euro.
- Das Topcon LMS-20 ist in Förderprogrammen und im Rahmen des aktuellen Investitionsprogramms Landwirtschaft auf der Webseite der Rentenbank förderfähig.
- Die NIRS-Technologie ist bisher in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen zur Dokumentation anerkannt.