Die Trockenjahre 2018 und 2019 machen sich bei den niedrigen Grundwasserständen bemerkbar.
Im letzten Jahr haben sich Niedersachsens Grundwasserstände leicht gebessert und sind auf ein etwa durchschnittliches Niveau angestiegen - aber nur im Westen des Landes. Anderes sieht es in weiteren Regionen Niedersachsens aus: In den östlichen und südlichen Teilen Niedersachsens herrschten weiterhin zum Teil ausgesprochen angespannte Verhältnisse, so die Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden.
Schon seit 2009 niedrige Grundwasserstände
Diese Ergebnisse zeigten sich im Sonderbericht zur Entwicklung der Grundwasserstände in Niedersachsen. Dafür wurden Daten von 1.475 Messstellen ausgewertet, die der NLWKN unterhält. 266 dieser Messstellen erreichten 2021 ihren tiefsten Stand seit 1987. Besonders kritisch ist die Lage in der Stader und Lüneburger Geest. Laut NLWKN besteht das Problem niedriger Grundwasserstände bereits seit 2009. Extrem war das Jahr 2019. „Die aktuelle, nun über mehrere Jahre andauernde Trockenphase hat vielerorts zu extrem niedrigen Grundwasserständen geführt, die sich möglicherweise auch nur langsam regenerieren“, sagte der Experte für Grundwasser beim NLWKN, Gunter Wriedt. „Die bislang vorliegenden Klimaprojektionen legen jedoch auch nicht nahe, dass sich diese Situation dauerhaft als Norm etabliert. Möglicherweise pendeln wir zukünftig auch zwischen Extremen hin und her.“ Man müsse aber dennoch damit rechnen, dass die Häufigkeit von trockenen Sommern zunehme.
Ursachen für regionale Unterschiede
Der Bericht benennt als Ursachen für die unterschiedlichen Wasserstände in den Regionen ein Niederschlagsgefälle von Nordwest nach Südost sowie trockenere Witterungsverhältnisse. Aber auch menschliche Einflüsse, beispielsweise den Ausbau von Beregnung im Osten. Allerdings könne man laut NLWKN noch nicht abschließend beurteilen, wie die gestiegene Grundwasserentnahme die Entwicklung der Grundwasserstände genau beeinflusse.