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Norbert Lehmann | am

Bis zu 55 Euro pro Tonne: So machen Zuckerrüben den Bauern wieder Spaß

Die Zuckerpreise haben sich gut erholt. Rübenanbauer können laut Pfeifer & Langen mit erfreulichen Rübenpreisen rechnen.

Die Zuckerpreise haben sich in der EU gut erholt. Die Zuckerrüben-Anbauer können daher laut Zuckerhersteller Pfeifer & Langen mit sehr erfreulichen Rübenpreisen rechnen.

Die Preise für Zuckerrüben der Ernte 2022 steigen für die Lieferanten von Pfeifer & Langen sowohl im „Sicherheitsmodell“ als auch im flexiblen „Marktmodell“. Das kündigte Dr. Hermann Schmitz, Leiter Landwirtschaft bei dem Kölner Zuckerkonzern, heute (10.11.) in einem Pressegespräch im Werk Euskirchen an. Im Sicherheitsmodell dürfte die Preisobergrenze von 40 Euro/t Rüben erreicht werden. Beim Marktmodell rechnet Schmitz nach jetzigem Stand mit einem Erzeugererlös von bis zu 55 Euro/t Rüben. Hintergrund sind die deutlich erholten Zuckerpreise. An der Börse ICE wird der Kontrakt für Dezember 2022 heute mit 543,50 US-Dollar/t gehandelt. Erst für Liefermonate nach August 2023 fallen die Futures unter die Schwelle von 500 US-Dollar/t.

Pfeifer & Langen sucht neue Rübenanbauer

Auf Basis einer EU-weit unterdurchschnittlichen Ernte rechnet Schmitz für das laufende Zuckerwirtschaftsjahr in der EU mit einem Rückgang der Zuckererzeugung um 1,2 Mio. t auf 16 Mio. t. Bei einem stabilen Verbrauch von 17,1 Mio. t wird die Europäische Union mehr Zucker importieren müssen als im Vorjahr. Auch die Vorräte dürften abgebaut werden und zum Ende des Wirtschafsjahres am 30. September auf 1,3 Mio. t oder nur noch 7,8 Prozent des Verbrauchs schrumpfen. Pfeifer & Langen sucht daher aktiv nach Landwirten, die im kommenden Jahr ihre Rübenfläche ausdehnen oder sogar neu in den Rübenanbau einsteigen wollen.

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„Die Rübe wird gute Deckungsbeiträge liefern“

Dabei richtet der Zuckerkonzern den Blick auch auf Regionen in Nordrhein-Westfalen, die bisher keine klassischen Rübenanbaugebiete sind. Schmitz äußerte sich zuversichtlich, dass die Zuckerrübe den Landwirten im laufenden, aber auch im kommenden Jahr gute Deckungsbeiträge liefern wird. „Es spricht vieles dafür, dass die Rübe auch 2023 weit vorn sein wird im Wettbewerb innerhalb der Fruchtfolge“, sagt der Agrarökonom. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, den Rübenanbau auszuweiten oder neu einzusteigen.

Erholung von der Tiefpreisphase nach dem Quotenende

Die Zuckerrüben-Anbauer können höhere Rübenpreise dringend gebrauchen, denn ihre Produktionskosten steigen ebenfalls deutlich. Außerdem muss sich der Rübenanbau in der EU von einer Phase absoluter Tiefpreise 2018 und 2019 erholen, als der Zuckerpreis nur knapp über 300 Euro/t lag. Jetzt steuern Anbaufläche und Rübenpreise wieder auf ein Niveau zu, wie es zuletzt vor Abschaffung der EU-Zuckerquoten erreicht worden war.

Nordzucker

Pfeifer & Langen spart 50 Prozent Erdgas

Erhebliche Anstrengungen hat Pfeifer & Langen seit Beginn des Ukraine-Krieges in die Absicherung der Energieversorgung in den Zuckerfabriken investiert. Der Energieträger Gas wurde je nach Standort teilweise durch Schweröl und Kohle ersetzt, Kohle wiederum durch Holzpellets. Insgesamt geht der Konzern davon aus, seinen Gasverbrauch in der laufenden Kampagne um 40 bis 50 Prozent zu drosseln. Geplant ist, im kommenden Jahr die noch auf Gas angewiesenen Werke in Jülich und Lage so umzurüsten, dass sie mit mindestens zwei verschiedenen Energieträgern betrieben werden können. „Das wird Millionen kosten“, sagt Schmitz. Langfristig sollen Hunderte Millionen Euro in energieautarke Fabriken investiert werden. Ziel ist, bis 2040 eine CO2-neutrale Zuckerverarbeitung sicherzustellen.

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