Zunehmend verzichten Menschen auf Gluten. Daher wollen Forscherinnen und Forscher untersuchen, ob alte Getreidesorten besser verträglich sind.
Wie das leitende Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mitteilte, wollen die Partner im Rahmen des Projekts "ReBIOscover - Wiederentdeckung regionaler Getreide-Landsorten zur nachhaltigen Herstellung von Bio-Lebensmittelspezialitäten" die Forschung an alten Landsorten intensivieren und diese mit Unterstützung von Mühlen und Bäckereien in der Praxis testen.
Dazu sollen die Inhaltsstoffe unterschiedlicher Getreidesorten analysiert werden. Aus diesen wollen die Forscher Biolebensmittelspezialitäten mit besonderen Aroma- und Geschmacksqualitäten sowie verbesserten Verarbeitungseigenschaften herstellen.
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) kultiviert alte Landsorten und stellt für die Nährstoffanalyse und Backversuche ein Sortiment aus regional angebauten Weizensorten zur Verfügung.
Inhaltsstoffe oder Verarbeitung verantwortlich?
Prof. Katharina Scherf vom Institut für Angewandte Biowissenschaften des KIT wies darauf hin, dass die tatsächlichen Ursachen für gesundheitliche Probleme in Verbindung mit dem Verzehr von Weizen bislang noch nicht endgültig geklärt seien. So könnten durch Züchtungen veränderte Inhaltsstoffe oder die Verarbeitung in Bäckereien verantwortlich sein.
Die Ernährung könnte durch ein größeres Angebot an alten Landsorten und daraus erzeugten Lebensmitteln gesünder, nachhaltiger und abwechslungsreicher sein, so Scherf.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) fördert das Projekt. Neben KIT und LfL sind die Technische Universität München (TUM) und das Kompetenzzentrum für Ernährung (Kern) beteiligt.