Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die Nutzhanf anbauen, hat sich in den letzten sechs Jahren nahezu versiebenfacht.
Es geht wieder kontinuierlich aufwärts beim Anbau von Nutzhanf: Im Jahr 2020 haben 691 Betriebe Nutzhanf auf einer Fläche von 5.362 Hektar angebaut. Das ist der Höchstwert seit 1999. Das teilt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit.
Die Vorteile von Nutzhanf: Er ist ein beliebter nachwachsender Rohstoff und gilt außerdem als wertvolle Vorfrucht.
Hanf ist gut für Böden, robust und anspruchslos
Hanf bietet viele Vorteile. Als nachwachsender Rohstoff ist er vielfältig einsetzbar. Zum Beispiel in der Papier- oder Textilproduktion, als Bau- und Dämmmaterial oder als Einstreu für Nutztiere.
Außerdem ist der Anbau von Nutzhanf gut für die Böden und bereichert die Fruchtfolge. Nutzhanf hat einen hohen Vorfruchtwert: Mit seinen tiefreichenden Pfahlwurzeln holt er Wasser aus tiefen Bodenschichten, ist weitestgehend anspruchslos, robust und unterdrückt Beikraut. Auch Krankheiten und Schädlinge sind selten ein Problem.
Anbau und Blüte müssen gemeldet werden
Seit 1996 dürfen zugelassene Nutzhanfsorten wieder angebaut werden. Allerdings nur von landwirtschaftlichen Betrieben und auch nur dann, wenn der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) unter 0,2 Prozent liegt. THC ist ein in den Blüten enthaltener psychoaktiver Wirkstoff.
Wichtig ist: Jeder Anbaubetrieb muss den Anbau von Nutzhanf bei der BLE und dem zuständigen Bundesland anmelden. Auf der Internetseite der BLE stehen die notwendigen Formulare zur Verfügung.
Darüber hinaus muss der Blütebeginn gemeldet werden. Dann nimmt der BLE-Prüfdienst Proben vor Ort, um den THC-Gehalt zu bestimmen. Mit der Ernte des Nutzhanfs darf wiederum erst begonnen werden, wenn die BLE diese freigibt.