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Auch die Bio-Kartoffel trifft die Krise
Lebensmittel sind ohnehin teuer, die Verbraucher sparen - an Bio erst recht. Das trifft nun auch die Kartoffel.
Die Biobranche spürt die Kaufzurückhaltung schon länger, jetzt erreicht die Krise auch die Bio-Kartoffel. Herkenrath, Präsident des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes, sagte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ): „Der Umsatz mit Bio-Kartoffeln ist in den zurückliegenden Wochen um 40 bis 50 Prozent eingebrochen.“ Sparen ist angesagt, auch bei Bio-Lebensmitteln.
Biomarkt in der Krise – die fetten Jahre sind vorbei
Geht die Anbaufläche weiter zurück?
Herkenrath prognostiziert, dass die Bio-Anbaufläche bei Kartoffeln weiter zurückgehen wird. Weil kaum noch jemand Bio kaufe, so Herkenrath. Der Umsatz der Biosupermärkte sinkt, der Chef der Bio-Kette Alnatura bezeichnete dies als „den schlimmsten Einbruch seit 35 Jahren“. Verbraucher kaufen Bio-Produkte weniger in spezialisierten Märkten und mehr im Supermarkt oder Discounter. Angesichts dieser Entwicklung seien auch die ehrgeizigen Ausbauziele der Bundesregierung für die Öko-Landwirtschaft nicht realistisch. Bis 2030 soll der Bio-Anbau auf 30 Prozent gesteigert werden. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wurden 2021 in Deutschland auf 258.300 Hektar Kartoffeln angebaut. Etwas mehr als 10.000 Hektar wurden dabei laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes nach Bio-Vorgaben bewirtschaftet. Pro Kopf und Jahr essen Deutsche im Schnitt 60 kg Kartoffeln.