Das ist die Idee für eine regionale Kreislaufwirtschaft des IfBB der Hochschule Hannover.
Wie kann Niedersachsen langfristig zu einer kreislauforientierten Bioökonomie kommen? Diese Frage wird im Forschungsprojekt „SpaPlast“ am Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover (lfBB) untersucht.
Die Idee: Spargelschalen werden für die Produktion von Biowerkstoffen eingesetzt, um die regionale Kreislaufwirtschaft gezielt zu fördern. Das Projekt wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) unterstützt. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast überreichte am Freitag (24. Juni) einen Förderbescheid in Höhe von 96.300 Euro.
Schalen als Füllstoffe
Das Forschungsprojekt „SpaPlast“ nimmt Spargelschalen in den Fokus und untersucht, inwieweit sie sich als Füllstoffe für Bioverbundwerkstoffe eignen. IfBB-Leiterin Prof. Andrea Siebert-Raths: „Am IfBB der Hochschule Hannover wollen wir dazu beitragen, den Einsatz von biogenen Reststoffen für Biowerkstoffe zu fördern. Damit können Absatzmärkte vergrößert, Kosten gespart, Abfälle vermieden und die gesellschaftliche Akzeptanz von Biowerkstoffen nachhaltig gesteigert werden“.
Dazu werden die Spargelschalen zunächst technisch aufbereitet. Zudem werden sie auf ihre Marktfähigkeit hin untersucht, und es wird eine Nachhaltigkeitsabschätzung vorgenommen. Die Spargelschalen sollen für das Marktsegment der Wood-Plastic-Composites (WPC) nutzbar gemacht werden, um beispielsweise für Bodenbeläge, Terrassendielen und vieles mehr eingesetzt zu werden. WPC haben in Europa ein Produktionsvolumen von ca. 260.000 Tonnen pro Jahr. Ein signifikanter Teil wird in Deutschland produziert.
Reststoffe aus der Landwirtschaft bieten großes Potential
Die Rohstoffproduktion für Biowerkstoffe ist aufgrund der dafür benötigen Landflächen immer noch umstritten. Reststoffe können Abhilfe schaffen: Grünschnitt, Nussschalen, Stroh, Kaffeesatz, Dinkelspelzen, Obstkerne oder Ernterückstände bei Kartoffel, Zuckerrübe und auch Spargel.
All diese Reststoffe fallen auch in der niedersächsischen Landwirtschaft, der Futtermittelindustrie, der industriellen Lebensmittel- und Genussmittelproduktion oder der Abfallverwertung an und werden meist ungenutzt entsorgt. Dabei bieten sie großes Potenzial für Biowerkstoffe. Im Vordergrund steht dabei vor allem, die technischen Voraussetzungen für die Verwendung biogener Reststoffe zu schaffen.