Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner startet den Bundeswettbewerb für insektenfreundliche Landwirtschaft. Es gibt Preisgelder von bis zu 5.000 Euro.
Insektenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und auch die Landwirtschaft sei gefragt, daran mitzuwirken, heißt es in der Pressemitteilung des BMEL.
Gerade die Landwirtschaft sei auf ein intaktes Insektenleben angewiesen. Mit Blühstreifen und Vertragsnaturschutz betrieben viele Landwirte schon heute Artenschutz und verfügten über ein großes Erfahrungswissen. Klöckner will dies nun sichtbar machen und fördern.
Im Rahmen des "Aktionsprogramm Insektenschutz" startet die Ministerin den vereinbarten Bundeswettbewerb "Land.Vielfalt.Leben.". Er zeichnet vorhandenes Engagement zum Schutz der Insekten in der Landwirtschaft aus. Bewerbungen sind bis zum 28. Februar 2021 unter www.land-vielfalt-leben.de möglich. Es gibt Preisgelder von bis zu 5.000 Euro. Ausgezeichnet werden sechs Preisträger in zwei Kategorien.
Prämiert werden die Bereiche:
- Bereitstellung Nahrung und Habitat
- Unterstützung der ökologischen Leistungen von Insekten im Produktionssystem
- Zusammenarbeit zur Förderung des Insektenschutzes im Agrarbereich
- Wirksame Öffentlichkeitsarbeit für insektenfreundliche Methoden und Arbeitsweisen
Landwirte haben sehr guten Kenntnisstand
Die Bundesregierung geht von einem "sehr hohen" Kenntnisstand der Landwirte aus. Das zeigten unter anderem die Diskussionen der Beteiligten über das "Aktionsprogramm Insektenschutz" und die Formulierung von Agrarumweltmaßnahmen. Zudem verfügten Landwirte durch ihre gute Ausbildung und das landwirtschaftliche Beratungswesen über einen sehr guten Kenntnisstand zum nachhaltigen Wirtschaften.
Auch Förderprojekte zum Insektenschutz leisteten einen Beitrag, so die Bundesregierung. Zugleich unterstrich sie den Handlungsbedarf beim Insektenschutz.
Umweltministerin Schulze warf Julia Klöckner indessen eine "Totalblockade" beim Insektenschutz vor. Diese verhindere laut Schulze "jedweden Fortschritt beim Insektenschutz und bei der Beschränkung von schädlichen Pflanzenschutzmitteln". Noch immer liege kein Entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums vor, der die Änderungen des Pflanzenschutzmittelrechts auf Verordnungsebene im "Aktionsprogramm Insektenschutz" umsetzen soll.