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DBV bestätigt schwache Getreideernte
Das extreme Wetter forderte seinen Tribut: Der Deutsche Bauernverband (DBV) bestätigt eine schwache Getreideernte, liegt aber in der Prognose etwas höher als das BMEL.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet in diesem Jahr mit einer Getreideernte von 42,4 Millionen Tonnen. Damit bleibt die Getreideernte rund eine Million Tonnen bzw. knapp 2 Prozent unter Vorjahr und 4,7 Prozent hinter dem Mittel der Jahre 2015 bis 2020 (44,2 Millionen Tonnen).
Allerdings bleibt der DBV mit seiner Prognose etwas über der gestrigen Ernteschätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) von 42,09 Millionen Tonnen und erwartet auch bei Winterweizen und Wintergerste etwas größere Erntemengen. Die Winterrapsernte beziffert der DBV auf 3,4 Millionen Tonnen – und damit kleiner als das BMEL.
Die vorläufige DBV-Erntebilanz basiert auf Daten aus den Landesbauernverbänden.
"Die diesjährige Getreideernte fällt insgesamt zum wiederholten Male unterdurchschnittlich aus. Zahlreiche Hagel- und Starkregenereignisse haben uns gezeigt, dass die Landwirte die Auswirkungen des Klimawandels direkt zu spüren bekommen", so DBV-Präsident Joachim Rukwied.
Weniger Weizen, etwas weniger Raps
Winterweizen: Im Bundesdurchschnitt wurde ein Ertrag von 7,3 Tonnen pro Hektar erzielt, womit der Vorjahresertrag in Höhe von 7,8 Tonnen pro Hektar unterboten wird. Auf Basis der aktualisierten Anbaufläche ergibt sich eine Erntemenge von 21,1 Millionen Tonnen (Vorjahr: 21,7 Millionen Tonnen).
Wintergerste: Der Ertrag liegt im Bundesdurchschnitt bei 7,3 Tonnen pro Hektar (Vorjahr: 6,7 Tonnen pro Hektar). Damit schneidet sie auch besser ab als im 5-jährigen Mittel (6,8 t pro Hektar). In Summe wurden damit in 2021 ca. 9,1 Millionen Tonnen geerntet.
Winterroggen: Die Erntemenge von rund 3,5 Millionen Tonnen entspricht in etwa der des Vorjahres, der Ertrag von knapp 5,7 Tonnen pro Hektar liegt mit 2,8 Prozent etwas oberhalb des mehrjährigen Durchschnitts von 5,1 Tonnen pro Hektar.
Sommerweizen: Der Rückgang der Fläche des Sommerweizens fällt mit knapp 30 Prozent sehr drastisch aus. Die Fläche lag im Vorjahr noch bei ca. 420.000 Hektar, dieses Jahr waren es hingegen nur noch gut 300.000 Hektar. Da auch der Ertrag mit 5,1 Tonnen pro Hektar geringer ausfiel, beträgt die voraussichtliche Erntemenge nur noch 156.000 Tonnen und damit ganze 34,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Sommergerste: Im Jahr 2021 die Anbaufläche auf 299.000 Hektar. Die Erträge erreichen im Bundesmittel zwar wie in der letztjährigen Ernte rund 5,4 Tonnen pro Hektar, durch den geringeren Anbauumfang liegt die Erntemenge aber nur bei 1,6 Millionen Tonnen (Vorjahr: 1,8 Millionen Tonnen).
Raps: Die Rapsernte fällt mit knapp 3,4 Millionen Tonnen etwas niedriger aus als im Vorjahr (3,5 Millionen Tonnen) und bleibt deutlich hinter dem mehrjährigen Durchschnitt von 4,1 Millionen Tonnen zurück. Das BMEL hat die Rapsernte auf 3,53 Millionen Tonnen geschätzt – und damit etwas größer.