Die Italienische Schönschrecke könnte künftig auch in Deutschland heimisch werden.

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Johanna Fry | am

Drohen künftig Heuschreckenplagen auf heimischen Äckern?

Weil sich das Klima verändert, werden auch Tierarten in neuen Gebieten heimisch. Einige Arten bringen neue Probleme mit sich - könnten auf unseren Äckern in Zukunft Heuschreckenplagen drohen?

Durch die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel kommen neue Tier- und Pflanzenarten nach Deutschland. Einige Arten bringen neue Probleme mit sich. Obstbauern fürchten den Japankäfer, Mediziner die Tigermücke und ihre Viren.

In Südeuropa, etwa der Ungarischen Tiefebene, treten auch Feldheuschrecken immer wieder als Schädlinge in der Landwirtschaft auf. Forscher des Julius-Kühn-Instituts (JKI) und des Instituts für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit haben nun untersucht, ob auch Heuschrecken künftig in Mitteleuropa heimisch werden könnten.

Landwirt im Getreidefeld kontrolliert einige Gerstenähren auf Getreidekrankheiten und Schädlinge.

Wo könnten sich Heuschrecken ausbreiten?

Schon in früheren Jahrhunderten traten Feldheuschrecken in Deutschland einige Male als Ernteschädling auf. Sie bevorzugen trockenes und feuchtes Klima. Das Forscherteam untersuchte sechs verschiedene Szenarien und 20 Standorte in ganz Deutschland, die sich potenziell für die drei Arten Italienische Schönschrecke, die Marokkanische Wanderheuschrecke und Europäischer Wanderheuschrecke eignen.

In den Modellierungen zeigte sich, dass sich die Italienische Schönschrecke auch in Deutschland stark verbreiten könnte. Bei den anderen beiden Arten erwarten sie höchstens kleine Populationen.

Auf 23 Prozent der Ackerfläche, 9 Prozent des Grünlands und 15 Prozent der Weinbaufläche könnten Heuschrecken künftig potenziell die Ernteerzeugnisse bedrohen; besonders in den südlichen Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Bayern.

Wie hoch ist das Risiko von Heuschrecken als Ernteschädling?

Da das Grünland in Deutschland bislang sehr intensiv genutzt wird, gibt es kaum Standorte, an denen sich die Insekten vermehren könnten. Sollte es in Zukunft wegen Umweltschutzbemühungen mehr Brachflächen geben, könnte sich das aber ändern. Daher schätzen die Forscher die Wahrscheinlichkeit, dass sich Heuschrecken in Deutschland zur Gefahr werden als gering ein.

Trotzdem wollen sie weiter an Heuschrecken forschen und etwa mögliche Migrationsrouten oder Schwarmbildungen im Ausland untersuchen. Sie empfehlen, Konzepte zur Prävention einer Invasion von Heuschrecken zu entwickeln. 

Mit Material von JKI
Bienen auf dem Weg zur Arbeit

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