Der Deutsche Wetterdienst hat seinen Klimastatusbericht vorgestellt. Die Klimaveränderungen wirken sich aus. Das dürfte auch die Landwirtschaft bereits spüren.
Im Frühjahr erwachen die Lebensgeister. Auch und gerade in der Natur ist das am deutlichsten zu sehen. Die Pflanzen befinden sich im Wachstum und sorgen bis zum und Herbst für eine reiche Ernte. Dafür benötigen sie jedoch Wasser und genau daran mangelt es seit einigen Jahren immer mehr. Das Frühjahr ist geprägt durch lange Trockenperioden und beeinträchtigt somit das Wachstum von wichtigen Agrar-Pflanzen. Dabei ist der Nordosten Deutschlands besonders betroffen. Mit Mitte März bis Mai regnet es an etwa 40 Tagen nicht mehr, sagt Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Am Dienstag (29.03.) hat der DWD seinen Klimastatusbericht vorgestellt.
Trockenheit beeinträchtigt Pflanzenwachstum
Der Leiter des Geschäftsbereichs „Klima und Umwelt“ erklärt weiter: „Diese Zunahme der Frühjahrstrockenheit ausgerechnet in einem Zeitraum, in dem die Vegetation einen hohen Bedarf an Wasser hat, führt zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Pflanzenentwicklung“. So starteten landwirtschaftlich bedeutsame Pflanzen wie Wintergetreide, Raps, Mais und Zuckerrüben nach der Winterruhe mit dem Wachstum durch. Doch die Problematik betrifft auch jene Pflanzen, die im Frühjahr ausgesät würde. Fuchs sagt, die Anbaumethoden müssten an die veränderten Bedingungen angepasst werden.
Drei Dürrejahre wirken noch nach
Die Jahre 2018 – 2020 haben zu großem Trockenstress in den Böden geführt. Das niederschlagsreichere 2021 konnte dies nur teilweise auffangen. In vielen Regionen führte die Trockenheit zu großen Einbußen im Grünlandertrag. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass solche Trockenperioden mit der zunehmenden Erderwärmung häufiger und vielleicht auch heftiger auftreten werden“, ist sich Fuchs sicher. Wie feucht der Boden unter dem eigenen Acker wirklich ist, kann im Bodenfeuchteviewer des DWD eingesehen werden. „Über Farbverläufe kann ein Landwirt auf einen Blick erkennen, ob in seiner Region in zum Beispiel 60 cm Tiefe unter Winterweizen extremer Trockenstress besteht oder - ganz im Gegenteil - durch Überversorgung mit Wasser gar Sauerstoffmangel droht.“ Die Klimaservices möchte der DWD in Zukunft weiter ausbauen.