Stärkereiche Körner und Stroh sind die Bestandteile der Getreide-Ganzpflanzensilage. Was Sie bei der Fütterung beachten sollten, verrät Ihnen Andrea Meyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Getreide-GPS besteht aus stärkereichen Körnern und Stroh:
- Getreide-GPS ist eiweiß- und mineralstoffarm,
- sie weist eine mittlere Verdaulichkeit auf.
- Die geringe Stärkebeständigkeit von 10 % liegt auf dem Niveau von Maissilage.
- Aufgrund des engen Korn-Stroh-Verhältnisses sind Weizen, Gerste und Triticale etwas besser geeignet als Roggen.
Die DLG-Tabelle (1997) weist für Weizen- und Gerste-GPS mit einem Körneranteil von ca. 50 % mittlere Energiegehalte von 5,5 bis 5,7 MJ NEL/kg Trockenmasse (9,3 bzw. 9,6 MJ ME/kg TM) aus.
Formel für Schätzung des Energiegehalts anpassen
In aktuellen Verdauungsversuchen in Haus Riswick wurden im Vergleich zu den DLG-Werten höhere Verdaulichkeiten festgestellt. Der Energiegehalt wurde durch die Schätzgleichung bei allen GPS-Arten unterschätzt, beim Weizen um rund 0,7 MJ ME/Kg TM. Wir benötigen also dringend eine angepasste Formel für die exakte Schätzung des Energiegehalts.
Getreide-GPS in Fütterung: Was ist zu beachten
Wenn Sie Getreide-GPS in die Fütterung einplanen, sollten Sie folgendes beachten:
- GPS kann an Milchkühe und Bullen gut in Kombination mit Grassilage verfüttert werden.
- Wegen der niedrigen Gehalte an Kalium und DCAB (Kationen-Anionen-Bilanz/Milchfieberprophylaxe) ist GPS auch für die Fütterung der Trockensteher gut geeignet.
- Je Kuh und Tag können etwa 4 bis 6 kg GPS-TM eingesetzt werden. Dabei ist die schnell abbaubare Stärke besonders in der Hochleistungsphase zu berücksichtigen.
Die ersten Analysenbefunde der Ernte 2019 weisen große Schwankungen auf. Das gilt insbesondere im TM-Gehalt, aber auch im Stärkegehalt oder in den Faserwerten. Folglich variiert der Energiegehalt beträchtlich. Wegen fehlender Angabe der Getreidearten auf den Untersuchungsaufträgen war eine differenzierte Auswertung nicht möglich.