Nach dem Beginn der Kirschenernte erwartet das Obstbauzentrum im niedersächsischen Jork (Kreis Stade) in dieser Saison gute Erträge.
Auf gute Erträge freuen sich die Experten in Niedersachsens Obstbauzentrum in Jork im Kreis Stade. Matthias Görgens sagt voraus: "Wir rechnen mit zehn bis zwölf Tonnen Kirschen pro Hektar, das sind etwa zehn bis zwölf Kilogramm pro Baum."
Risiken sieht er in länger anhaltendem Regen oder Hagel. Um die Früchte vor heftigen Niederschlägen zu schützen, werden Kirschen nach Angaben der niedersächsischen Landwirtschaftskammer zunehmend in sogenannten Dachanlagen angebaut.
Trend geht zum überdachten Anbau
„Der Trend geht weiterhin zum Dach“, bestätigt auch Görgens. Die Hälfte der an der Niederelbe angebauten Süßkirschen seien mittlerweile überdacht – Tendenz steigend. Eine solche Anlage kostet pro Hektar rund 100.000 Euro. Aber die Vorteile liegen auf der Hand.
Unter dem Schirm können die Früchte besser ausreifen, bilden deshalb mehr Zucker und sind leckerer. Außerdem sind sie vor Regen und damit vor einem Aufplatzen der Früchte geschützt. Und sie sehen glänzender aus und sind haltbarer. Zudem lassen sich die Anlagen leichter mit Netzen gegen Schädlinge, zum Beispiel die Kirschessigfliege, schützen. Die Investition in eine solche Anlage habe sich in neun bis zehn Jahren amortisiert.
Heimische Kirschen bis Ende Juli
Die Kammer geht davon aus, dass es bis Ende Juli heimische Kirschen zu kaufen gibt. Bis dahin würden jede Woche ein bis zwei neue Sorten geerntet. "Jeder Betrieb baut mehrere Sorten an, um über einen möglichst langen Zeitraum stets frische Kirschen anbieten zu können", sagte Görgens. Sollten die Erwartungen des Obstbauzentrums zutreffen, werden in diesem Jahr rund 5.000 bis 6.000 Tonnen Süßkirschen in Niedersachsen geerntet.
Schwerpunkt ist dabei das Alte Land, wo auf rund 500 Hektar Süßkirschen angebaut werden. Das Obstbauzentrum gehört zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die ihren Sitz in Oldenburg hat.