Biogasenergiepflanzen könnten einen großen Beitrag zur Vielfalt auf dem Acker leisten.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) berichtete zu dem vom BMEL geförderten Verbundvorhaben "Sorghum-Blühmischungen für einen insektenfreundlichen Energiepflanzenanbau", dass die Justus-Liebig-Universität Gießen und drei Partner auf einen neu gezüchteten Hirsetyp setzten.
Dieser bringe neben einem hohen Methanertrag auch ideale Eigenschaften für den Mischanbau mit Blühpflanzen mit. Die Forscher suchten in dem vor kurzem gestarteten Projekt nach den besten Partnern für die Hirse; die Kombinationen sollten pflanzenbaulich überzeugen und einen hohen Mehrwert für Insekten haben.
"Unser Ansatz könnte nicht nur helfen, die Trachtlücke für Honigbienen im Hochsommer zu schließen, sondern auch Beiträge zum Boden- und Gewässerschutz leisten, wenn die Blühmischungen als überwinternde Zwischenfrüchte stehenbleiben", resümierte Dr. Wittkopp von der Uni Gießen.
Der neue Sorghum bicolor-Typ sei in zwei Projekten ab 2012 gezüchtet worden. Seinen hohen Methanertrag erbringe dieser Pflanzentyp im Gegensatz zu den kornlosen Biogashirsesorten vor allem durch den hohen Kornanteil, der bis zu 50 Prozent an der Gesamttrockenmasse betragen könne. Ursprünglich in Afrika beheimatet, reagierten die Pflanzen allerdings kurz vor der Blüte im Juli und August empfindlich auf Temperaturen unter zehn Grad und bildeten dann mangelhafte oder gar keine Körner aus, womit der Vorteil für die Biogaserzeugung wieder dahin wäre.
Die Forscher hätten jedoch bereits festgestellt, dass die Bestäubung durch Honigbienen den Kornansatz der Dualtyp-Hybriden gerade unter Kältestress signifikant verbessern könne. Es habe sich außerdem gezeigt, dass die Bienen den Pollen gerne sammelten und als wertvolle Eiweißquelle im Hochsommer nutzten. Die Biogaspflanze und Bienen könnten also voneinander profitieren.