Rapsblüte

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Imke Harms | am

Klimawandel begünstigt Schädlingsbefall im Raps: Wie entgegenwirken?

Wie alle Kulturpflanzen ist auch der Winterraps nicht vor Schädlingen sicher. Eine neue Publikation aus Würzburg legt nun einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Schädlingsbefall nahe.

Zusammenhang mit Klimawandel

Wichtig für Lebensmittel, Futter, aber auch für Biodiesel: Die Rede ist von einer der wichtigsten Nutzpflanzen in Deutschland, dem Raps. Doch wie alle Kulturpflanzen wird auch dieser von Schädlingen befallen, besonders durch den Rapsglanzkäfer. In einer aktuellen Publikation befasst sich ein Team um die Würzburger Biologin Dr. Ute Fricke mit den möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Schädlingsbefall von Winterraps.

Drei Lösungsansätze

Die Forschungsergebnisse der Biologin vom Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg legen einen Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und Befall beim Raps nahe. In einem Fachartikel liefern sie und ihre Mitautorinnen und -autoren drei Lösungsansätze zur Schädlingskontrolle ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Die erste Option: Frühblühende Raps-Sorten nutzen. Ute Fricke erklärt: „Ertragsverluste durch einen starken Rapsglanzkäfer-Befall in warmen Regionen können durch eine frühe Blüte minimiert werden. Diese kann dem Befall im empfindlichen Knospenstadium vorbeugen.“

Ein geringerer Befall könne laut dem Informationsdienst Wissenschaft (idw) ebenfalls erreicht werden, wenn die Anbauflächen im Vergleich zum Vorjahr nicht zu stark reduziert werden. 
Dadurch würden Konzentrationseffekte vermieden und Ertragseinbußen reduziert. „Dieses Prinzip könnte durch eine regionale Koordination der Fruchtfolge nutzbar gemacht werden“, schlägt Fricke vor.

Ein drittes Mittel stelle die Förderung natürlicher Gegenspieler der Schädlinge dar. Hier bestehe, unabhängig vom Klima, Potenzial, etwa durch eine veränderte Bodenbearbeitung und die Anlage von Blühstreifen, erläutert die Würzburger Mitautorin Dr. Sarah Redlich.
 

Reduktion von Pflanzenschutzmitteln

Die Kombination dieser Ansätze würde ein umweltfreundliches Schädlingsmanagement durch die Verringerung von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen und zur Anpassung an den Klimawandel beitragen, betont Professor Ingolf Steffan-Dewenter, Inhaber des Lehrstuhls für Tierökologie und Tropenbiologie.

Frickes Forschung ist Teil des Verbundprojekts LandKliF am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der JMU. Angesichts des Klimawandels fördert das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hier bayernweit fünf Verbundprojekte und fünf Juniorforschergruppen im Rahmen einer fünfjährigen Laufzeit.

Mit Material von idw
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