Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Läuse auf Zuckerrüben im Blick behalten
Läuse wie die schwarze Bohnenlaus oder die Grüne Pfirsichblattlaus richten Schäden in den Zuckerrüben an. Ein Monitoring ist daher wichtig.
Die Reihen in den Zuckerrüben beginnen sich zu schließen. "Mit dem Blattschluss wird eine wichtige Entwicklungsphase erreicht, denn längst hat das Wettrennen um Licht, Wasser und Nährstoffe für eine gute weitere Pflanzenentwicklung begonnen und unter- und oberirdische Insekten machen dabei den jungen Rübenpflanzen zu schaffen", erklärt Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Geschäftsführer des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ).
Sind viele kleine schwarze Punkte auf der Zuckerrübe zu sehen, handelt es sich häufig um schwarze Bohnenläuse. "Diese ernähren sich von den zuckerhaltigen Pflanzensäften der Rübe. Bevorzugt werden die noch jungen Rübenblätter in der Mitte befallen", erläutert Helmke.
Marienkäfer sind die natürlichen Fraßfeinde der Blattläuse. Ein erwachsener Marienkäfer vertilgt bis zu 100 Blattläuse am Tag und dämmt damit auf natürliche Weise die Blattlauspopulation ein. Nützlinge können so den Einsatz von Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Läuse reduzieren.
Blätter regelmäßig kontrollieren
Mehr Schaden richtet die Grüne Pfirsichblattlaus an: Sie saugt nicht nur an den Rüben, sondern überträgt auch gefährliche Vergilbungsviren. Diese können zu Ertragsverlusten bei Zuckerrüben von bis zu 50 Prozent führen. "Insbesondere in Frankreich, aber auch in West- und Süddeutschland hatten die Rübenanbauer im vergangenen Jahr starke Ertragseinbußen durch die Ausbreitung von Vergilbungsviren hinzunehmen", mahnt Dr. Helmke.
Da insektizide Zuckerrübenbeizen weggefallen sind, ist ein verstärktes Monitoring der Rübenfelder notwendig. Regelmäßige Kontrollen der Rübenblätter sind entscheidend zur Feststellung des Befalls. Als Richtwert für Bekämpfungsmaßnahmen gilt ein Auftreten der Grünen Pfirsichblattlaus auf zehn Prozent der Pflanzen.
Wird diese Schwelle überschritten, muss ein Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Daher kontrollieren Zuckerunternehmen, Anbauerverbände, Offizialberatung, Beratungsringe und Züchtungsunternehmen deutschlandweit die Rübenbestände und erheben systematisch Daten zum aktuellen Insektenbefall.