Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Leidenschaft für die Vitamin-C-Bombe Grünkohl
Grünkohl ist wahnsinnig gesund, beinhaltet viele wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamin-C, Folsäure und Calcium und wird mittlerweile "Superfood" genannt. Doch nicht mehr viele Landwirtinnen und Landwirte setzen auf die Vitamin-Bombe. Tim Fichter aus Versmold schon.
"Ich lebe den Traum mein Vaters", so Tim Fichter gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Der hätte sich nämlich sehr gerne intensiv mit Landwirtschaft beschäftigt, Tim Fichter macht das nun seit vier Jahren und setzt auf den Anbau von Grünkohl.
Der Traum vom Grünkohl-Anbau
Doch das Jahr 2022 fängt für den Landwirt direkt ernüchternd an: "Die letzten Tage hat der Grünkohl extrem abgebaut", berichtet der 33-Jährige. Auf einem Betrieb in Versmold-Bockhorst, gleich an der Grenze zu Dissen, baut der Gartenbau-Ingenieur auf einem halben Hektar das Superfood an. "Jedes Jahr schlägt sich eine andere Sorte besser", resümiert Fichter. In diesem Jahr sei es die Sorte Winnetou. "Letztes Jahr hat der früh schlapp gemacht", lacht er. Da zeigte sich Winterbor von seiner besten Seite, Reflex habe sich mittelmäßig geschlagen und Russian Red habe er nur kurz im Angebot gehabt.
Niedersachsen und die Liebe zum Grünkohl
Von der Direktvermarktung in einer Holzhütte zum Hofladen
"Jedes Jahr ist die Witterung natürlich etwas anders", weiß Fichter und erinnert sich an den warmen November 2020. "Da hat auch der Grünkohl sehr gelitten." Aber der Anbau von Grünkohl, "das ist eine Philosophie und Wissenschaft für sich". Angefangen hat Tim Fichter 2008 auf dem Hof Wüllmer mit dem Verkauf von Weihnachtsbäumen. Dann traute er sich auch an den Gemüseanbau mit Direktvermarktung heran. "2016 haben wir mit einer Holzhütte am Bockhorster Landweg begonnen", erinnert sich der Landwirt. 2016 baute er dann den heutigen Hofladen.
Angebaut werden vorwiegend Spargel und Kartoffeln
Heute verkauft Fichter hier Eier, Fleischprodukte, Joghurt und frisches Gemüse. 90 Prozent der Waren stammen dabei von lokalen Erzeugerinnen und Erzeugern. Fichter hingegen baut vorwiegend Spargel und Kartoffeln an. "Wir haben mit Grünkohl und Kürbis zwei Nebenkulturen. Ein halber Hektar für Grünkohl – das ist für einen Direkt-Vermarkter schon ganz schön viel." Dennoch: "Wir wollen dabei hier nicht die alleinige Alternative sein", stellt er klar. "Aber wir wollen eine sinnvolle Ergänzung zum wöchentlichen Einkaufsverhalten anbieten."