Heißes Wetter eignet sich gut zur Heuernte. Das ist dabei zu beachten.
Nicht nur in Niedersachsen ist es aktuell heiß, trocken und sonnig - ganz Mitteleuropa ist betroffen. Auf den ersten Blick ist das Wetter perfekt für einen Schnitt im Grünland. Das Mähgut trocknet so schließlich schnell ab, die Ernte läuft sicher und reibungslos ab.
Andererseits leidet aber auch das Grünland unter der extremen Wetterlage.
Mähen bei Hitze bedeutet Schäden
Auf dem Schweizer Strickhof wurden bereits einige Versuche zur Mahd bei heißen Wetterlagen durchgeführt. Der Schweizer Futterbau-Experte Hanspeter Hug gibt daher Tipps zur Mahd bei der aktuellen Hitze.
Er kommt zu dem Schluss, dass das Mähen bei sehr trockenen und heißen Bedingungen sehr deutliche Ertragsdepressionen zur Folge hat. Besonders stark unter der Witterung leiden frisch gemähte Wiesen. Die Grasnarbe brennt hier stärker aus. Das wirkt sich negativ auf den Wiederaustrieb und Regeneration des Bestandes verlangsamt sich dadurch.
Besonders gefährdet sind die Weidelgräser. Bei großer Schädigung treiben sie nicht mehr aus. Dadurch nehmen andere Grünlandkomponenten, wie Kräuter oder Klee, mittelfristig mehr Raum in der Grasnarbe ein. Daher rät der Berater dazu, bei sehr heißen und trockenen Bedingungen mit dem Schnitt zu warten, um den Bestand zu schützen.
Ungräser mit dem Striegel entfernen
Die Wetterlage bietet aber auch Chancen. So lassen sich nun flachwurzelnde Filzgräser wie etwa die gemeine Rispe beseitigen. „Diese können nun sehr effizient aus den Beständen herausgestriegelt werden“, sagt Hug. „Doch auch diese Pflegearbeiten sollten möglichst unmittelbar vor dem Wetterwechsel durchgeführt werden, um die guten Futterpflanzen nicht zusätzlich zu stressen.“