Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Mulchen und die Insekten schützen
Das Unternehmen Müthing entwickelte eine neue Mulchtechnik, die Insekten an Straßen- und Wegrändern zukünftig mehr schützen soll.
Straßen und Wegränder sind ein unterschätzter Lebensraum für Insekten, meint Sinja Zieger vom Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen (LPV). Oftmals würden diese Bereiche nicht genutzt, sie seien „eh da“ und würden zudem die Landschaft vernetzen. Oftmals seien die Wegränder aber mit zu vielen Nährstoffen angereichert durch die Bewirtschaftung der angrenzenden Äcker – in der Folge wachsen eher die Gräser und Brennessel – und würden falsch gepflegt. Damit könnten die Wege ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen.
Mehr Ansprüche an Insektenschutz
Der LPV empfiehlt daher ein insektenschonendes Mähen mit nicht schlagender oder rotierender Technik, die mehr Insekten überleben lässt und zudem ein Abtragen des Mähgutes, um die Nährstoffe abzufahren und so Blühpflanzen zu fördern.
Der klassische Mulcher, der den Aufwuchs fein zerkleinert, mit der Stützwalze alles Lebende am Boden zerdrückt und zudem durch die Sogwirkung auch alles Leben über dem Boden hochsaugt, kommt in der Analyse des LPV mit 100 Prozent Insektensterblichkeit am schlechtesten weg. Bei einer Maschinenvorführung von LPV und der Firma Müthing bei Klein Schneen (Lk Göttingen) wurde der Mulcher kürzlich zumindest teilweise rehabilitiert. Müthing zeigte, dass sich Mulchtechnik und Insektenschutz nicht ausschließen müssen.
Neuheit: Insektenretter vor dem Mulcher
Denn das Unternehmen geht mit seinen Vario-Mulchern einen anderen Weg: Statt den Aufwuchs abzuschlegeln, sorgt im Gerät eine einstellbare Gegenschneide dafür, das besonders fein zerkleinerte Pflanzenreste hinterlassen werden. Diese Mulcher laufen mit Stützwalze, das Mähgut wird zur schnelleren Verrottung lose dahinter abgelegt.
Noch einen Schritt weiter geht Müthing mit dem „Ökotop-Mulchgerät“, bei dem mit einem angebauten Insektenretter schon vor dem Mulchgerät an dem Aufwuchs befindliche Fluginsekten und am Boden sitzende Vögel, Kleinlebewesen und Jungwild aufgeschreckt werden und fliehen können sollen. Durch Y-Schlegel im Gerät kann der Mulcher in einer Arbeitshöhe von ca. zehn bis zwölf Zentimetern über dem Erdboden eingestellt werden.
Welche weiteren Vorteile Münthing mit den Ökotop-Mulchgerät verspricht, lesen Sie in der digitalen Ausgabe der LAND & FORST oder in der Ausgabe 40/2020.

Auch für kleinere Anwendungen im Kommunalbereich geeignet. Hier mit 1,40 m Arbeitsbreite und dem Insektenaufscheucher. © Mühlhausen