Maishäckseln

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Josef Koch | am

Nabu: Silomais steht bei Naturschützern auf der Abschussliste

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) stellt plötzlich Silomais in Frage. Agrarminister sollen handeln.

Naturschützer zweifeln plötzlich an der Sinnhaftigkeit von Silomais. So fordert Pierre Johannes, Nabu-Referent für Agrarpolitik von der Agrarministerkonferenz am Donnerstag (28.7.), ein klares Signal zu senden. „Ohne vielfältigere Fruchtfolgen steht die Bodenfruchtbarkeit und damit ein zukunftsfähiger Ackerbau auf dem Spiel.”

Angesichts der ökologischen Krisen sowie von Getreideknappheiten ist nach Auffassung des Nabu-Referenten völlig unverständlich, dass die Amtschefkonferenz der Agrarministerien einen noch großflächigeren Anbau von Mais ohne jährlichen Fruchtwechsel erlauben will.
 

Nabu: Silomais für Menschen nicht essbar und belegt wertvolle Ackerfäche

Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller stellt sich immer mehr die Frage, wie zukunftsfähig der Anbau von Silomais für die Tierfütterung und zur Erzeugung von Bioenergie hierzulande noch ist.

„Angesichts der Artenkrise benötigen wir dringend Flächen, die für die Natur oder einen extensiveren Anbau von Getreide für Nahrungsmittel zur Verfügung stehen“, so Miller.

Silomais sei für den Menschen nicht essbar, im Anbau ökologisch höchst problematisch und belege wertvolle Ackerfläche. In Dürrejahren gingen die Erträge für Biogas und Tierfutter in den Keller. Miller verlangt aktiv nach qualitativ besseren Nutzungskonzepten zur bisherigen Art des Maisanbaus zu suchen.

Statt Silomais: Naturschützer empfehlen Kleegrasgemenge

Als Begründung für sein de facto Silomais-Verbot führt der Nabu an, dass derzeit wegen der Dürre Landwirte um ihre Maisernte bangen. Wenn es nicht bald regnet, werden die Erträge miserabel ausfallen – schlechter als beim Getreide, das von Niederschlägen im Frühjahr profitierte, sind sich die "Nabu-Experten" sicher.

Mais leidet stärker als Weizen oder Gerste unter den Folgen der Erderwärmung. Er benötigt vor allem im Sommer Niederschläge. Das sieht der Nabu wegen zunehmender Dürre und Trockenheit ein Problem. Zudem lauge der Mais auf 2,65 Mio. ha Anbaufläche die Böden aus und begünstige ohne zusätzliche Bodenbedeckung die Bodenerosion. Schlussendlich erhöht die Ernte zum Ende der Vegetationsperiode hin die Wahrscheinlichkeit, bei nicht optimalen Bodenverhältnissen mit schweren Erntemaschinen die Felder zu befahren und so die Böden weiter zu verdichten.

Als Alternative zum Silomais empfehlen die Naturschützer Gras-Kräuter-Leguminosen-Gemenge. Diese zeigten im Vergleich mit Silomais zwar geringere Energiedichten auf, jedoch lägen die Proteingehalte deutlich höher.

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