Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass die Bemühungen um die Verringerung des Stickstoffeintrags in die Umwelt auch auf Phosphor ausgedehnt werden sollten.
Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universitäten Göttingen, Utrecht und Zürich durchgeführt.
Die alleinige Verringerung der Stickstoffüberschüsse könnte sogar kontraproduktiv für den Schutz bedrohter Pflanzenarten sein. Nach Angaben der Göttinger Hochschule haben die Forscher festgestellt, dass bei einer abnehmenden Stickstoffkonzentration im Boden und gleichzeitig unveränderten Phosphorgehalten genau die Pflanzenarten verschwinden, die bedroht sind. "Viele gefährdete Pflanzenarten in Europa kommen an Orten vor, an denen die Phosphorkonzentration niedrig ist", erläuterte Koautor Julian Schrader.
Nehme die relative Phosphorkonzentration aufgrund einer Verringerung des Stickstoffeintrags zu, gerieten diese Arten unter Druck. Die gefährdeten Arten reagierten besonders empfindlich auf Veränderungen der Nährstoffkonzentrationen und sollten nach Ansicht der Forscher stärker geschützt werden. Sie plädieren daher für die Einführung einer europäischen Phosphat-Richtlinie als Ergänzung zur bereits bestehenden Nitrat-Richtlinie.