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Niederschläge im Winter wieder zu wenig
Der Winter blieb niederschlagstechnisch unter dem langjährigen Mittel und der Frühling lässt im April auf sich warten.
"Die Feuchtigkeit im Winter war wichtig, aber 100-prozentig zufrieden sind wir Landwirte damit nicht. Mit den weiterhin zu wenigen Niederschlägen der Wintermonate gegenüber dem langjährigen Mittel konnten nur die leichteren Böden in den Beregnungsregionen ihre Wasserspeicher auffüllen. Für die guten und schweren Böden hingegen reichten Regen und Schnee nur bis maximal 90 Zentimeter Bodenfeuchte", erklärt der Vorsitzende des Pflanzenausschusses im Landvolk Niedersachsen, Karl-Friedrich Meyer. Der Fachverband Feldberegnung teilte mit, dass der regenreiche Oktober in manchen Regionen dafür gesorgt hat, dass langjährige Mittelwerte übertroffen wurden und Bodenwasservorräte aufgefüllt werden konnten.
Auf Trockenheit folgte Schnee
Der meiste Regen fiel in Osnabrück, Lingen und Soltau. Der November hingegen war zu warm, zu sonnig und zu trocken. Es fielen zum Teil nur 8 mm Niederschlag. Der Dezember sah ähnlich aus. Erst im Januar kam der Regen und zusätzlich der Schnee, welcher eine dicke Schneedecke mit sich brachte. Diese wuchs im Februar auf 40 cm an und schmolz gegen Ende des Monats aufgrund der frühlingshaften Temperaturen. Dennoch fehlten laut Fachverband am Ende bis zu 20 Prozent Niederschlag. Mit dem regenarmen März blieben die Winter-Niederschlagswerte in Summe unter dem langjährigen Mittel. Lediglich in Lingen fiel mehr Regen als sonst. "Wir haben weiterhin ein dickes Minus und hoffen für das Erntejahr 2021 auf ausgiebige, sachte Niederschläge zur rechten Zeit", zieht Meyer Bilanz.
Getreide verträgt Frost nicht gut
Der April folgt der alten Bauernweisheit und "macht was er will". Hagel, Sonne, Frost sind auch für den Acker keine optimale Kombination, hinterlässt es bereits Spuren an einigen Früchten. "Das Sommergetreide sowie die Leguminosen, also Ackerbohnen und Erbsen, sind aufgrund der warmen Tage zuvor gut aufgelaufen. Doch nach den Frostnächten sieht man, dass das Getreide mault. Es wird hell und zeigt kein richtiges Wachstum, obwohl die Nährstoffe ausreichend zur Verfügung stehen", beobachtet Karl-Friedrich Meyer. Der Raps sei jedoch nicht in Gefahr, da dieser ausreichend durch die Schneedecke geschützt war. Mit dem wechselhaften Wetter kommen auch die Frühkartoffeln gut zurecht. Im Gegensatz zum Mais, der wärmere Temperaturen bevorzugt. Zuckerrüben hingegen können Temperaturen bis minus fünf Grad vertragen, sagt Meyer. Das gute Wetter vor Ostern wurde von den Landwirten dazu genutzt, die Rüben zu drillen. Auch in der kommenden Woche ist weiterhin mit kühlen Temperaturen zu rechnen.