Nutzhanf - das vielseitige Riesengewächs
Landwirt Moritz Reimer baut Nutzhanf an. Doch anders als der zu Marihuana verarbeitete Hanf, hat dieser keine berauschende Wirkung. Dafür ist er an anderer Stelle ausgesprochen nützlich.
"Anfangs gab es den einen oder anderen Polizeieinsatz, weil die Leute dachten, es handelt sich um den Anbau von Drogen", erzählt Landwirt Moritz Reimer aus Hornburg über seinen Hanfanbau. "Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass sich die Leute daran gewöhnt haben." Der bis zu vier Meter hoch werdende Nutzhanf sieht seiner Verwandten, die für den persönlichen Konsum vertrieben wird, zum Verwechseln ähnlich.
Der wohl gravierendste Unterschied ist der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC-Gehalt). Während zu Marihuana verarbeiteter Hanf durchschnittlich 10 % THC enthält, hat der von Reimer angebaute nur unter 0,2 Prozent und ist damit völlig rauschfrei.
Biolandwirt Reimer setzt im Anbau auf die Zweinutzungssorte USO31. Sie vereint einen guten Faser- und Kornertrag und ist dadurch für die Ansprüche des überzeugten Hanfanbauers genau das Richtige. "Die Körner verkaufen wir an die Ölmühle Moog. Dort pressen sie aus unserem Hanf Öl, dass reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sehr gesund ist."
Der Landwirt erklärt, dass das Stroh zunächst bis zum Februar oder März auf dem Acker liegen bleibt. Anschließend wird es zu Ballen gepresst und an das Unternehmen Vogtlandfaser geliefert. Dort werden aus den Fasern Dämmmaterial und aus den Schäben, dem holzigen Teil des Stängels, Einstreu für Tiere gefertigt.