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Praxistipp: Wie erntet man Äpfel richtig und macht sie haltbar?
Herbstzeit ist Apfelzeit. Wir erklären Ihnen, woran Sie erkennen, dass Ihre Äpfel reif sind und wie Sie möglichst lange etwas von der heimischen Frucht haben.
Ab August beginnt in Deutschland die Apfelernte. Zunächst sind die frühen Apfelsorten reif, im Oktober folgen dann die späten. Der Apfel hat in Deutschland eine lange Tradition. Im Alten Land stehen auf über 10.000 Hektar Apfelbäume. Doch auch in den privaten Gärten des Landes findet man den Apfelbaum. Aber woran erkenne ich, dass meine Äpfel reif sind? Und welche Möglichkeiten habe ich, wenn die Apfelernte mehr hergab, als ich essen kann?
Merkmale eines reifen Apfels
Heben Sie den Apfel am Baum einfach etwas an und drehen ihn etwas. Löst er sich leicht vom Baum, ist er reif. Muss man ihn noch ziehen, sollte er noch etwas Zeit bekommen. Wer sich trotzdem noch unsicher ist, kann auch einen Apfel aufschneiden und die Kernfarbe beurteilen: leicht braune Kerne sprechen für einen bereits reifen Apfel und die Ernte kann beginnen.
Äpfel richtig ernten
Achten Sie bei der Ernte unbedingt darauf, dass die Äpfel keine Druckstellen bekommen. In jede Hand gehört immer nur ein Apfel, so kann das leckere Obst sich auch nicht gegenseitig Druckstellen verpassen. Um den Reifegrad zu prüfen, ist es nicht immer nötig den Apfel zu probieren. Wurmstichige Äpfel lässt man einfach fallen, so können sie später einfach aufgesammelt werden. Reife und geeignete Äpfel legt man vorsichtig in einen Stoffbeutel. Achten Sie beim Pflücken darauf, die Äpfel nicht einfach herunter zu reissen. So können bereits vorhandene Anlagen der Blütenknospen für das kommende Jahr verletzt werden. Hängen im Herbst noch kleinere Äpfel am Baum, kann man davon ausgehen, dass sie nicht mehr wachsen werden. Sie sind geeignete Kandidaten für die Saftpresse. Fallobst eignet sich hervorragend als Dünger. Wer keine Lust hat, sich nach den Äpfeln am Boden zu bücken, kann einen sogenannten Apfelsammler verwenden.
Apfelsaft aus eigenen Äpfeln herstellen
Abgesehen von den fauligen Exemplaren, eignet sich Fallobst optimal, um daraus Saft herzustellen. So können auch die zu kleinen Äpfel noch einen Zweck erfüllen. In vielen Regionen finden sich Mostereien, die aus der eigenen Apfelernte Saft herstellen. Je nach Sorte können moderne Geräte aus zehn Kilo Äpfeln um die sieben Liter Saft pressen. Um die Vitamine und den Geschmack zu erhalten, wird der Saft im Gegensatz zum Saftkocher nicht zum Kochen gebracht, sondern lediglich erhitzt und dadurch haltbar gemacht.
Richtige Lagerung von Äpfeln
Wer möglichst lange etwas von der eigenen Apfelernte haben möchte, sollte vorsichtig mit dem Erntegut umgehen. Keinesfalls sollten die Äpfel gewaschen oder poliert werden. Die natürliche Wachsschicht ist der beste Schutz. In einer Kiste nebeneinander auf Zeitungspapier gelagert, sollten die Äpfel kühl und dunkel stehen. Äpfel mögen jedoch keine Temperaturen unter vier Grad. Wer Temperaturschwankungen nicht immer vermeiden kann, nutzt eine Styroporkiste zur Aufbewahrung. Für eine gute Lagerfähigkeit bekannt sind die Sorten Jonagold, Golden Delicious, Elstar und Cox Orange sowie Berlepsch. Andere Früchte lagert man besser nicht in der Nähe der Äpfel. Die Reifegase des Apfels sorgen für einen beschleunigten Reifeprozess. Einmal pro Woche sollten die eingelagerten Äpfel kontrolliert werden, um schlechte Exemplare direkt auszusortieren.
Äpfel haltbar machen: Apfelringe
Apfelringe sind eine weitere Möglichkeit Äpfel aus dem eigenen Garten haltbar zu machen. Sorten mit festem Fleisch eignen sich dafür am besten. Zunächst entfernt man die Schale und das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher. Damm schneidet man den Apfel in drei bis vier Millimeter dicke Scheiben. Um zu verhindern, dass sich die Apfelscheiben verfärben, beträufelt man sie mit verdünntem Zitronenwasser. Die Ringe werden anschließend auf Holzspieße gezogen und etwa vier Tage an der Luft getrocknet. Um diesen Prozess zu beschleunigen, lässt sich jedoch auch der Backofen nutzen. Vier bis fünf Stunden bei 60 bis 70 Grad sollten ausreichen, um die Apfelringe zu trocknen. Lassen Sie dabei unbedingt die Backofentür offenstehen, damit die Feuchtigkeit abziehen kann. In luftdichte Gläser verpackt, sind die Apfelringe etwa ein Jahr haltbar.
Nach der Ernte den Apfelbaum beschneiden
Nach der Ernte ist vor der Ernte! Herbststürme können dafür sorgen, dass Äste abbrechen. Sollte Windbruch den eigenen Obstbaum ereilt haben, hilft ein sauberer Schnitt dabei, dass der Baum gesund bleibt. Nach dem Abschneiden der entsprechenden Äste verschließen sie die Schnittstelle jedoch nicht mit Baumwachs, sondern lassen diesen einfach an der Luft trocknen.