Rapsfeld

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Janina Schuster | am

Raps genießt die warmen Temperaturen

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten blüht nun überall der Raps. Die warmen Temperaturen brachten den langersehnten Entwicklungsschub.

„Der Raps hat sich schwergetan. Ende März ging er aufgrund der Wärme schnell in die Streckungsphase, doch der April war zu kalt – regional sogar mit langanhaltenden Nachtfrösten. Jetzt brauchen wir Wärme, damit die Insekten fliegen. Vergangenes Jahr war der Raps um diese Zeit schon weiter“, sagt Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender im Pflanzenausschuss des Landvolks Niedersachsen.

Er ist gespannt, wie sich die Nutzpflanze weiter entwickeln wird. Dort wo die Nachtfröste im April gewirkt haben, sei bereits jetzt zu erkennen, dass sich der Haupttrieb der Rapspflanze nicht richtig ausgebildet habe und der Nebentrieb stärker sei. Prinzipiell sei die Gesamtentwicklung des Kreuzblütengewächses aber gut, erklärt Meyer.

Arbeiten, wenn Insekten Feierabend haben

"Wir haben aktuell wenig Schädlingsdruck, da wir schon im März Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt haben. Aktuell erfolgt die Vollblütenbehandlung, die dem Gesundheitsschub der Pflanze dient", ergänzt der Pflanzenexperte. Aufgrund des geringen Niederschlags im Mai sei diese Maßnahme sinnvoll, da der Raps so besser abreife und sich dreschen ließe.

Die Insekten flogen dieses Jahr erst im März aus und kamen in Gang. Da lag vor allem am kalten Frühjahr. Die Landwirtinnen und Landwirte verlegen die Behandlungsarbeit nun eher in die Abendstunden. Dann sind Bienen und Co. nicht mehr aktiv und werden geschont. "Jetzt brauchen wir Wärme, damit neben der Selbstbefruchtung auch die Bienen den Raps befruchten", sagt Meyer. Er hofft auf eine ebenso gute Rapsernte wie im vergangenen Jahr.

Raps als Vorfrucht in roten Gebieten interessant

2020 wurden fast 275.000 Tonnen Raps geerntet. "Gegenüber 2019 mit einer Erntemenge von 246.000 t bzw. fast 34 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) war 2020 mit gut 35 dt/ha schon besser, sodass wieder mehr Landwirte Raps angebaut haben", berichtet Meyer.

In Niedersachsen dienten 79.324 Hektar 2020 dem Rapsanbau. 2015 seien es noch 120.000 Hektar gewesen, erklärt Meyer. Dabei sei der Raps eine Gesundungsfrucht. Als Vorfrucht hinterließe sie eine Menge Stickstoff in Böden, der dann wieder gebunden werden müsse. Insbesondere in Gebieten, in denen Landwirtschaftsbetriebe durch die Düngeverordnung eingeschränkt würden, sei dies ideal. "Besser geht‘s nicht", freut sich der Vorsitzende abschließend.

Mit Material von LPD
Traktor fährt nachts auf einem Feld

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