Silotrockenanlage mit zwei Lagersilos

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Albert Spreu, RKL | am

Ratgeber: Das passende Trocknungssystem für Ihren Betrieb finden

Je nach Betriebsstruktur, ist eine Getreidetrocknung nötig. Welche Trocknungsverfahren in Niedersachsen relevant sind, lesen Sie hier.

Je nachdem, in welchem Klimagebiet ein Betrieb ansässig ist, ergeben sich unterschiedliche Potenziale an Mähdruschstunden für bestimmte Feuchtekategorien. Danach entscheidet sich, ob eine Getreidetrocknung für die Lagerhaltung notwendig wird. Die relevanten Trocknungsverfahren in Deutschland sind:

  • der Dächerschacht-Durchlauftrockner,
  • der Silotrockner
  • sowie die Lagerbelüftungstrocknung.

1. Der Dächerschacht-Durchlauftrockner - hohe Leistung, viel Flexibilität

  • Der Dächerschacht-Durchlauftrockner ist das weitverbreitetste Trocknungssystem.
  • Dieses zeichnet sich durch eine hohe Trocknungsleistung und Flexibilität aus.
  • Das Getreide kann mit hohen Temperaturen von 80°C getrocknet werden. Die angestrebte Korntemperatur von 45°C wird in der Regel nicht überschritten.
  • Problematisch ist das Trocknen von heterogenen Partien, da die Passagegeschwindigkeit im Trockner relativ hoch ist. So ist es sinnvoll, Dächerschacht-Durchlauftrockner mit homogenen Partien zum Erhalt des optimalen Betriebspunktes zu beschicken. Der Trockner wird dann aus einer vorgeschalteten Feuchtgetreidezelle versorgt. 
  • Dächerschacht-Durchlauftrocknungen müssen permanent betreut werden.

2. Trocknung mittels Silotrockner

  • Als weiteres Trocknungsverfahren findet der Silotrockner immer mehr Verbreitung auf den landwirtschaftlichen Betrieben
  • Hierbei handelt es sich um bauchige Rundsilobehälter, welche speziell für die Trocknung von landwirtschaftlichen Gütern konzipiert sind.
  • Diese Silos verfügen über einen Vollbelüftungsboden mit entsprechend dimensioniertem Radialgebläse und Warmlufterzeuger.
  • Weitere systemimmanente Bauteile sind das aktiv angetriebene Verteilorgan im Silodach sowie eine Mischtraverse mit Rührschnecken.
  • Der Trockner wird mit dem Trocknungsgut befüllt. Während dieses mit der Trocknungsluft durchströmt wird, wird es gleichzeitig durch die Rührschnecken aufgerührt und gemischt.
  • Nachteilig wirkt sich die lange Trocknungszeit von bis zu 5 Tagen bei 4 % Feuchteentzug aus.
  • Gelegentlich werden diese Trockner auch zum Trocknen von Körnermais genutzt. Dann muss ein Silotrockner aber speziell konzipiert sein. Dies betrifft vor allem die Rührschnecken, das Gebläse, den Warmlufterzeuger, Kondensatschienen sowie die Ausstattung an Entlüftungshauben.

3. Die Lagerbelüftungstrocknung - das am weitesten verbreitete System

  • Eines der weitverbreitetsten Trocknungssysteme ist die Lagerbelüftungstrocknung.
  • Diese nutzt das natürliche Wasseraufnahmevermögen der Luft.
  • Die Form der Trocknung ist derart gestaltet, dass das Trocknungsgut gleichmäßig in eine Halle eingeschichtet und mit entsprechend hohen Luftraten beschickt wird.
  • Die Lagerbelüftungstrocknung kann Feuchtegehalte bis maximal 19 % verarbeiten. Voraussetzung ist, dass ein Hauptluftkanal die vorkonditionierte Trocknungsluft gleichmäßig an die Luft abgebende Kanäle abgibt. Die Prozessluft wird so konditioniert, dass die relative Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit von der Lufttemperatur so eingestellt wird, dass sich diese mit der angestrebten Kornfeuchte im Feuchtegleichgewicht befindet.
  • Diese Form der Trocknung dauert üblicherweise ca. 14 Tage. Ein großer Vorteil ist, dass hier unterschiedliche Früchte getrocknet werden können.

Vorhandene Trocknungstechnik nicht mehr effizient

Die Trocknungsanlagen, die sich in der Praxis befinden, sind häufig älteren Semesters. Nicht nur die Technik ist veraltet, sondern auch der Umgang mit der Energie. Die „alten“ Anlagen mit Inbetriebnahmen aus den 1970 bis 1990er Jahren sind aus heutiger Sicht nicht mehr energieeffizient. Die DLG hat im Merkblatt 425 Referenzwerte zur Effizienz der einzelnen Trocknungssysteme herausgegeben. Die Anlagen, die in der Praxis genutzt werden, erreichen unter realen Bedingungen nur selten diese Effizienz.

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