Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr fordert die gerechte Verteilung von Grundwasser an alle Interessengruppen.
Um dies zu erreichen, müssten die unteren Wasserbehörden mit klaren Leitlinien ausgestattet sein, so Löhr. "Auch der Mengenbewirtschaftungserlass bietet hierzu keine echte Hilfestellung", kritisierte er. "Die Vergabe wasserrechtlicher Entnahmen muss offener gesteuert werden. Hierzu bedarf es einer fairen Verteilung des nutzbaren Wasserangebots für alle Nutzer- und Interessensgruppen."
Im Osten Niedersachsens sie die Beregnung bereits über Beregnungsverbände geregelt, im westlichen Teil von Niedersachsen fehlten diese Organisationen aber. Zwar habe hier im Gegensatz zum östlichen Teil des Bundeslandes die Beregnung bisher keine große Rolle gespielt, aber auch im Westen sei ein deutlicher Trend dorthin zu beobachten.
Das Landvolk setze sich dafür ein, dass auch dort bei erhöhter Nachfrage Beregnungsverbände gegründet werden und gestalte dies aktiv mit. Die Notwendigkeit einer gesetzlichen Verankerung der Gründung von Beregnungsverbänden für ein effektiveres Wassermanagement sehe das Landvolk aber nicht.
Wassermanagement gewinnt an Bedeutung
Die Landwirtschaft in Niedersachsen ist mit etwa 100 Mio. Kubikmetern jährlichem Wasserbedarf für die Tierhaltung und aktuell etwa 260 Mio. Kubikmetern Bedarf im Jahr für die Beregnung eine bedeutende Nutzerin der knapper werdenden Ressource Wasser. Das Wassermanagement gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung.
Der Wasserbedarf werde in der Landwirtschaft trotz des Einsatzes moderner, verlustmindernder Beregnungsmethoden nicht geringer. Löhr forderte daher, gereinigtes Wasser aus Kläranlagen und anfallendes Regenwasser örtlich zu versickern und verrieseln.
Für Landwirte bleibe die Beregnung enorm wichtig, weil sie Ertrag und Qualität der Produkte sichere. Zudem ermögliche die Beregnung auch eine effizientere Nutzung von Pflanzennährstoffen und schone so das Grundwasser.