Gestohlenes Getreide aus den Lagern aus der Ukraine will Russland verkaufen. Doch mindestens zwei Länder haben es schon abgewiesen.
Ein im Hafen von Sewastopol auf der Krim mit rund 30 000 Tonnen Weizen beladener Frachter hatte Medienberichten zufolge schon Ende April versucht, seine Ware in Ägypten und später im Libanon abzuladen.
Frachter nun in Latakia?
Nachdem die Ukraine bekanntgegeben hatte, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Getreide aus den von Russland besetzten ostukrainischen Gebieten handele, weigerten sich die beiden Länder jedoch, die Schiffsladung zu kaufen.
Dieser beladene Frachter wurde nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform in der vergangenen Woche vor der syrischen Hafenstadt Latakia gesichtet. Wie die syrische Regierung auf das Angebot, das Getreide zu kaufen, reagierte, ist nicht bekannt.
Ukraine: Russland betreibt Getreidediebstahl in großem Stil
Weitere Frachter mit Getreide im Mittelmeer
Aktuell sollen noch zwei weitere Schiffe im Mittelmeerraum Abnehmer für in der Ukraine geraubtes Getreide suchen. Der ukrainische Außenminister Dmitry Kuleba verurteilte die russischen Verkaufsversuche scharf. Er warf Moskau vor, „dreifach kriminell“ zu sein. Erst habe Russland Syrien bombardiert, dann einen Teil der Ukraine besetzt und wolle nun gestohlenes Getreide an Syrien verkaufen.
Kuleba betonte gegenüber potenziellen Käufern, dass jeder, der an Verkauf, Transport und Kauf solcher Ware beteiligt sei, zum Komplizen des Verbrechens werde.
Russland hat Kulebas Angaben zufolge zwischenzeitlich bereits bis zu 500 000 Tonnen Getreide aus der Ukraine gestohlen. Man könne davon ausgehen, dass jedes Frachtschiff, das aktuell in Sewastopol ablege, gestohlene Ware enthalte, erklärte der Minister.